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Streit um Abtreibungen in Salzburg

Österreich - Die Abtreibungsambulanz an den Salzburger Landeskliniken sorgt für eine kräftige Missstimmung zwischen Landeshauptfrau Burgstaller und dem Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser.

Der Oberhirte lehnte es nun ab, eine hohe Landesauszeichnung aus den Händen der Landeshauptfrau anzunehmen, berichteten am Mittwoch die „Salzburger Nachrichten“. Heute Mittag treffen sich die beiden zu einer Aussprache.

Anlässlich seines 70. Geburtstages wollte Burgstaller dem Erzbischof das Große Ehrenzeichen des Landes überreichen. „Ich habe diese Auszeichnung beantragt, weil ich den Erzbischof sehr schätze. In sozialen Fragen wie der Flüchtlingsarbeit gibt es ein gutes Einvernehmen“, begründete die Landeshauptfrau. Doch Kothgasser teilte Burgstaller mit, dass er den Landesorden nicht aus ihrer Hand annehmen könne. Als Begründung nannte er die von Burgstaller 2005 geschaffene Möglichkeit von Schwangerschaftsabbrüchen an den Salzburger Landeskliniken.

Bischofssekretär Stefan sagte, „der Herr Erzbischof hat der Landeshauptfrau einen Brief geschrieben, der den großen Respekt vor ihrem politischen Engagement zum Ausdruck bringt, aber auch den klaren Hinweis enthält, dass die Einrichtung für Abtreibungen an den Landeskliniken für ihn unannehmbar ist“. Das sei ein „direkter Anschlag auf die Würde und die Unantastbarkeit des menschlichen Lebens“, schrieb Kothgasser. „Das ist für den Erzbischof eine derart zentrale Frage, dass er aus seinem Gewissen heraus nicht anders entscheiden konnte“, sagte Stefan.

Kothgasser schlug vor, dass Landtagspräsident Holztrattner (SPÖ) die Auszeichnung überreichen könnte. Die Landeshauptfrau lehnte dies aber ausdrücklich ab. „Der Geehrte kann sich nicht aussuchen, wer eine Auszeichnung übergibt“, dazu Burgstaller.

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