Streiks an rund 300 Standorten der Sozialwirtschaft
Am Dienstag starteten die ersten Streiks in den Bundesländern. In Wien soll dann ab Mittwoch gestreikt werden, hieß es seitens der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA).
Bis zum späteren Dienstagvormittag wurden laut GPA 294 Standorte eingemeldet, an denen bis Donnerstag Streikversammlungen stattfinden werden. Die meisten Meldungen kamen aus der Steiermark mit 90 Standorten sowie jeweils 70 aus Wien und Oberösterreich. Jeweils 20 Standorte meldeten in Niederösterreich und Salzburg Streikversammlungen an, zwölf in Kärnten, sieben in Tirol und fünf im Burgenland.
Kollektivvertragsverhandlungen stocken
Bis einschließlich Donnerstag wollen die rund 130.000 Beschäftigten in den privaten Gesundheits-, Sozial- und Pflegeberufen ihrer Forderung nach vier Prozent Lohnerhöhung Nachdruck verleihen. Angekündigt worden waren die Streiks bereits in der Nacht auf vergangenen Freitag, nachdem die Kollektivvertragsverhandlungen nach der dritten Runde ins Stocken geraten waren.
GPA-Chefverhandlerin Eva Scherz zeigte sich über den Zuspruch angetan: "Wir freuen uns über die große Beteiligung an den Warnstreiks. Die Kolleginnen und Kollegen haben bereits für etwa 300 Standorte Streikbeschlüsse gefasst", sagte sie in einem Statement zur APA. "Die Arbeitgeber müssen endlich zur Erkenntnis gelangen, dass ihr Angebot deutlich zu wenig ist. Die Beschäftigten haben Rechnungen zu bezahlen und kämpfen für ihren Kollektivvertrag."
Abschluss-Aktion am Donnerstag in Wien
Für den Donnerstag plant die Gewerkschaft zum Abschluss der Streikwoche eine Aktion im Wiener Ignaz-Kuranda-Park vor dem Arbeitgeberverband Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ). Beschäftigte werden eine "Lichter-Menge" bilden, damit den Arbeitgebern "ein Licht aufgeht", hieß es. Gefordert wird ein "faires Angebot" bei der nächsten Verhandlungsrunde kommende Woche (11. Dezember).
Sorgen müssten sich Klienten der Betriebe bzw. deren Angehörige angesichts der Streiks keine machen, versicherte ein GPA-Sprecher mehrmals. Die Streiks würden aber dennoch so ausfallen, dass die Arbeitgeberseite sie "spüren" werde. Möglich seien etwa Ausfälle von Ausflügen für Senioren oder die Schließung für den Kundenverkehr in bestimmten Bereichen für einige Stunden, etwa in der Suchtberatung.
(APA)