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Stratos: Felix Baumgartner sicher gelandet, Mission geglückt

Felix Baumgartner ist nach dem Stratos-Sprung sicher gelandet.
Felix Baumgartner ist nach dem Stratos-Sprung sicher gelandet. ©APA/Joerg Mitter/Red Bull Content Pool
Felix Baumgartner hat es bis zum Schluss spannend gemacht. Der 43-jährige Salzburger hat am Sonntag aus einer Höhe von rund 39 Kilometer Höhe seinen Sprung aus der Stratosphäre unbeschadet überstanden.
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Etwa 90 Sekunden lang trudelte Baumgartner, ehe er wieder die Kontrolle über seinen Körper gewann. Nach 48 Sekunden erreichte er eine Geschwindigkeit von 1.173 km/h und hat dabei Überschallgeschwindigkeit erreicht. Nach über vier Minuten freien Fall – früher als geplant – zog der Salzburger die Reißleine seines Fallschirms.

90 Sekunden ohne Funkkontakt

Bei der Ankunft auf der Erde – Baumgartner landete um 20.16 Uhr MESZ (12.16 Uhr Ortszeit) in einem flachen Gelände bei Roswell – fiel der Salzburger auf die Knie und riss die Hände in die Höhe. Lautstarken Jubel gab es auch in der Mission Control, seine Verwandten und Freunde umarmten einander. Die Freude und Erleichterung war auch Mentor Joe Kittinger ins Gesicht geschrieben, als Baumgartner nach den bangen 90 Sekunden den Funkkontakt wieder aufnahm und sicher auf der Erde landete. “Ich glaube mir sind 20 Tonnen Last von den Schultern gefallen”, sagte Baumgartner nach seinem Rekordsprung.

Probleme vor dem Start

Bereits vor dem Start hatte Baumgartner mit Problemen zu kämpfen. Die Visierbeheizung funktionierte nicht richtig. “Wir haben alle möglichen Dinge versucht, es ist nicht besser geworden, da haben wir uns für den Sprung entschieden”, erzählte der Salzburger.

Baumgartner springt aus rund 39.000 Metern

Nach einem Aufstieg von zwei Stunden und 18 Minuten, gab Kittinger gegen 19.48 Uhr MESZ mit den Worten “Here we go” sein OK, den Sprung zu beginnen. Um 20.03 Uhr MESZ öffnete Baumgartner die Tür zu seiner Kapsel und sprang anschließend in die Tiefe. 39.044 Meter war die letzte angezeigte Höhe, in der die Kapsel schwebte. Um 20.39 Uhr MESZ landete auch die Kapsel sicher am Boden.

Mit dem Sprung wollte Baumgartner vier Rekorde brechen: der höchste bemannte Ballonflug, der höchste Fallschirmsprung, das erstmalige Durchbrechen der Schallmauer durch einen Menschen und der längste freie Fall.

So schildert Baumgartner den Sprung

Nach einem “perfekten” Ausstieg kam Baumgartner doch ins Trudeln. “Für ein paar Sekunden habe ich gedacht, ich verliere das Bewusstsein.” Hätte sich der Salzburger sechs Sekunden durchgehend gedreht, hätte sich automatisch ein Stabilisierungsschirm gelöst. “Ich löse sicher nicht aus”, schilderte der 43-Jährige die dramatischen Sekunden. “Du versuchst immer auszugleichen und bist um eine halbe Sekunde zu spät dran. Ich war bei vollem Bewusstsein, habe jede Sekunde gewusst, was passiert.” Er habe sehr viel ausprobiert, um in eine stabile Flugposition zu gelangen und war schließlich auch nach rund 90 Sekunden damit erfolgreich.

Schneller als der Schall?

Im freien Fall erreichte er eine Geschwindigkeit von deutlich über 1.100 km/h. “Ich habe absolut keine Ahnung, ob ich Überschall geflogen bin und wenn, zu welchem Zeitpunkt”, sagte er. Einen Überschallknall habe er nicht gespürt, “ich war so beschäftigt, das unter Kontrolle zu bekommen”.

Der Sprung hat auch im Internet enormes Interesse hervorgerufen, neben Rekordwerte für den Live Stream des Sprungs auf You Tube, war der Spacejump auf Platz eins der weltweiten Twitter-Trends.

BP Fischer gratuliert Baumgartner

Bundespräsident Heinz Fischer gratulierte Baumgartner via Facebook zu seinem “großartigen Erfolg, der mit Mut und Beharrlichkeit erreicht wurde und weltweite Aufmerksamkeit findet. Österreich ist stolz auf Ihre Leistung!” Bundeskanzler Werner Faymann: “Sein Sprung aus rund 39 Kilometer Höhe war für Millionen Menschen weltweit ein faszinierendes Ereignis. (…) “Ich gratuliere Felix Baumgartner und seinem Team zu dieser beeindruckenden Leistung. Sie sind gemeinsam an die Grenzen des Menschenmöglichen und an die Grenzen der Physik gegangen.”

Start mehrmals verschoben

Zuvor musste der Start mehrmals verschoben werden, wie es bereits beim gescheiterten Start am Dienstag der Fall war. Bange Stunden für das Team, da nur noch ein Ersatzballon zur Verfügung stand. Wäre dieser bei einem Launch beschädigt worden, hätte die Fabrikation eines neuen Ballons rund vier bis fünf Wochen gedauert, vermutlich zu spät, um in der Wüste von Roswell zu starten. Das Zeitfenster wurde von Wetterchef Don Day bis Mitte November angegeben.

Baumgartner hat sich fünf Jahre auf das Projekt vorbereitet. Ein zentrales Ziel der Mission “Red Bull Stratos” ist es, wichtige Daten für die Wissenschaft zu sammeln. Sie sollen in Zukunft die Sicherheit in der Raumfahrt erhöhen. (APA)

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