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"Stiefmütterliches Dasein" der Kultur

Dornbirn - Die Dornbirner Grünen fürchten um die Zukunft kleiner Kulturveranstalter.

Abgesehen von großen Institutionen wie inatura, Musikschule, Stadtmuseum oder Stadtarchiv fristet der Kulturbereich in Dornbirn ein stiefmütterliches Dasein. Das behauptet Stadtrat Martin Konzet von den Grünen. Er verlangt, dass auch kleine Einrichtungen von der Stadt großzügiger gefördert werden. Als eines von vielen Beispielen nennt er das Museum druckwerk, das es vielleicht nicht mehr lange geben wird, weil das Geld fehlt. „Im direkten Vergleich mit den 130.000 Euro Förderung für das durchaus entbehrliche Roll-Royce- Museum nehmen sich die 6000 Euro für das druckwerk geradezu lächerlich aus“, so Konzet. Bürgermeister Wolfgang Rümmele sieht das anders: „Mit dem Rolls-Royce- Museum ist es gelungen, ein historisches Industriegebäude vor dem Abbruch zu retten.“ Deshalb sei die Förderung durchaus zu vertreten. Mehr Aufmerksamkeit der Stadt verdiene der Kultur­verein TiK, der im Kopfbau der Stadthalle seine Heimstätte hat, sagt Konzet: „Theater, Amateurtheaterverband, Kindertheater, Performance, Tanz, Musik und Literatur haben dort einen Platz abseits der etablierten Kulturwelt gefunden, mit einer Qualität, die ihresgleichen sucht.“ Deshalb sei es unverständlich, dass die finanziellen Bedürfnisse dieser Einrichtung schlicht ignoriert würden.

“Museumsquartier”

Nicht das erste Mal fordert Konzet, die Stadthalle als „Kulturjoker“ zu nutzen und kulturellen Einrichtungen, zum Beispiel dem Museum druckwerk, zur Verfügung zu stellen. Damit könnte seiner Meinung nach durch die räumliche Nähe von inatura und Kunstraum die Idee eines Dornbirner Museumsquartiers Wirklichkeit werden. Allerdings ist die Stadthalle bereits ausgebucht. Bis zur Fertigstellung des Sonderpädagogischen Zentrums werden in den provisorischen Klassenräumen auf der Galerie die Kinder des SPZ unterrichtet, im kommenden Jahr dient die Stadthalle als vorübergehendes Quartier für die Hauptschule Markt, die sich in der letzten Sanierungsphase befindet. In der Folge ziehen Klassen der Polytechnischen Schule, die unter großem Platzmangel leidet, ein.

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