Der Text wurde von Joseph Conrad im 19. Jahrhundert verfasst und war dessen erster Bucherfolg, er war bereits u.a. Vorlage für Francis Ford Coppolas Kriegsfilm “Apocalypse Now”. Conrads Sprache ist reich an Symbolen und Vergleichen, die auch in der Übersetzung und Bearbeitung von John von Düffel nichts an Intensität eingebüßt hat. In der Regie von Andreas Kriegenburg zeigt das Ensemble eine erzählerisch dichte und kraftvolle Inszenierung. Die Darsteller nutzen Raum und Requisiten perfekt. Das Bühnenbild von Johanna Pfau ist ansonsten eher schlicht und zum Zuschauerraum hin mit mehreren Leitern abgegrenzt. Sechs riesige afrikanische Puppen verfolgen über eine lange Strecke des Abends gleichmütig die Szenerie.
An der Ausbeutung von Afrika macht sich keiner die Finger schmutzig, muss sich der Regisseur gedacht haben. Er kehrt diese Aussage in seinem Stück um und inszeniert eine Schlammschlacht auf hohem künstlerischem Niveau. Das Premierenpublikum bedankte sich für die dargebotene Leistung mit langanhaltendem Schlussapplaus.
Bei der Premierenfeier kündigte Festspiel-Intendant David Pountney weitere Gastspiele des Deutschen Theaters Berlin bis 2012 an. Am 19. August ist mit “Öl” von Lukas Bärfuss bereits die nächste Premiere zu sehen.