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Österreich erreichte achtbares 1:1

Österreichs Fußballer haben am Samstagabend 440 Tage vor Beginn der EM 2008 ein kleines Ausrufezeichen gesetzt.  | MeinungenSpry: “Österreich kann Europameister werden“

Der EM-Co-Veranstalter erreichte in Graz vor rund 10.000 Zuschauern gegen den WM-Achtelfinalisten Ghana ein gerechtes 1:1 (0:0). Durch einen Kopfball-Treffer von Aufhauser (55.) ging die seit nunmehr fünf Spielen ungeschlagenen Österreicher in Führung, eine schwere Unachtsamkeit im ÖFB-Strafraum ermöglichte Muntari noch den späten Ausgleich (87.).

Bereits am Mittwochabend steht der nächste EURO-Test auf dem Programm, Ivanschitz und Co. gastieren beim Vize-Weltmeister Frankreich.

Dass die Gäste auch ohne Namen wie Essien, Appiah und Agogo brandgefährlich sind, stellten sie sehr schnell eindrucksvoll unter Beweis. Nach einer scharfen Flanke von Draman traf Muntari per Kopf aus fünf Metern die Latte (4.). Ebenso rasch wurde klar, dass Ghana über die technisch besseren und körperlich weitaus robusteren Kicker verfügt. Die Afrikaner hatten das Geschehen im Griff, der unbedingte Biss und Nachdruck Richtung Manninger-Tor war jedoch nicht zu verspüren.

Österreich zeigte zunächst nur mit zu harmlosen Schüssen von Kuljic (12.), Ivanschitz (14.) und Leitgeb (17.), ehe Ivanschitz nach idealem Steilpass von Leitgeb zu wenig energisch Richtung Tor zog und im letzten Moment von Mensah gebremst wurde (23.). Nach Hereingabe von Fuchs krachte Linz mit Ghana-Goalie Adjei zusammen (37.), der Schlussmann musste mit einer Kopfverletzung für R. Kingson ausgetauscht werden.

Österreichs Abwehr und Mittelfeld lieferten mit Ausnahme des vor der Pause schwachen, zu wenig spritzigen Aufhauser im Zentrum eine solide Leistung. Dennoch zeigte sich wieder die alte Schwäche, die auch am Mittwoch in Frankreich sowie aller Voraussicht nach auch 2008 bei der EM zu erwarten sein wird: Das ÖFB-Team kann kein Spiel gestalten und verlegt sich aufs Kontern, verfügt in diesem Bereich jedoch nicht über die notwendigen Waffen.

In der Pause musste Hickersberger die Defensive umstellen, denn Stranzl zog sich bei einer Aktion, bei der er selbst Gelb sah, eine Knieblessur zu und blieb in der Kabine.

Die erste Chance nach Wiederbeginn fanden die Gäste durch Muntari vor (48.), doch die nun mehr Aggressivität und Biss zeigende ÖFB-Truppe riss das Ruder nun mehr an sich. Aus einer Standardsituation gelang die Führung: Einen Ivanschitz-Corner von rechts versenkte Aufhauser per Kopf aus kurzer Distanz unter die Latte (55.). Für den Salzburg-Akteur war es der neunte Teamtreffer, am 15. November 2006 beim 4:1 gegen Trinidad & Tobago hatte Aufhauser sogar dreimal getroffen.

Den Doppelschlag verpasste Österreich, da sich Linz zwar gegen J. Mensah durchsetzte, aber alleine vor Ersatzgoalie R. Kingson (kläglich) scheiterte. Und R. Kingson und J. Mensah (72.) stoppten Ivanschitz nach Haas-Zuspiel in Zusammenarbeit (72.).

Hickersberger setzte im Finish offensiv lediglich auf Haas, der Rest der Truppe zog sich zurück. Das sollte sich rächen, denn Ghana kam doch noch zum Ausgleich. Nach einer Flanke herrschte im ÖFB-Strafraum völlige Konfusion, der mit dem Rücken zum Gegner stehende Fuchs legte per Hinterkopf für Muntari auf und dieser bezwang Manninger aus elf Metern mit einem trockenen Flachschuss.

Der Teamchef reklamierte daraufhin lautstark ein der Aktion vorangegangenes Foul von Muntari, der belgische Referee Verbist verbannte daraufhin „Hicke“ auf die Tribüne.

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