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Sternsinger mit Abstand und Mund-Nasen-Schutz unterwegs

Das betreten der Sternsinger von Wohnungen ist wegen Corona heuer nicht erlaubt.
Das betreten der Sternsinger von Wohnungen ist wegen Corona heuer nicht erlaubt. ©APA/ALOIS LITZLBAUER
Im kommenden Jänner werden trotz Corona-Pandemie die Sternsinger von haus zu Haus ziehen - allerdings unter bestimmten Regeln. So verbreiten Caspar, Melchior und Balthasar ihre Botschaften diesmal mit Mund-Nasen-Schutz und zumindest einem Meter Abstand.
Dritter Lockdown: Die Regeln

Die eingenommenen Spenden gehen auch diesmal wieder an rund 500 Hilfsprojekte, wie beispielsweise an vom Klimawandel betroffene Bauernfamilien in Südindien.

Sternsinger mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen

Trotz des harten Lockdowns werden die Sternsinger in manchen Gemeinden im Jänner von Haus und Haus ziehen - allerdings mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen. So werden Caspar, Melchior und Balthasar aufs Singen verzichten, keine Wohnräume betreten und Mundnasenschutz tragen. Das sei mit dem Gesundheitsministerium abgesprochen, erklärte der Sprecher der Dreikönigsaktion Georg Bauer am Dienstag auf Anfrage. Der Segen kann aber heuer auch per Post oder in digitaler Form kommen.

Sternsinger: Kein Betreten der Wohnungen und mit Sicherheitsabstand

"Ein Hausbesuch ist auch in der aktuellen Situation möglich, aber nur unter der Berücksichtigung von drei Regeln", sagte auch Martin Hohl, Vorsitzender der Katholischen Jungschar im Gespräch mit der APA. Neben dem verpflichtenden Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und dem generellen Betretungsverbot von Wohnungen ist ein Sicherheitsabstand zwischen allen Personen von mindestens einem Meter einzuhalten. "Der Mund-Nasen-Schutz darf im Freien abgenommen werden, wenn ein Abstand von zwei Metern eingehalten werden kann", lautet die Ausnahme von einer Regel.

Sternsingen im Lockdown rechtlich gedeckt als "unaufschiebbare berufliche Tätigkeit"

Rechtlich gedeckt sei das Sternsingen, weil die Ausübung unaufschiebbarer beruflicher Tätigkeiten - und darunter falle auch das Ehrenamt - von den strikten Ausgangsbeschränkungen, die ab 26. Dezember gelten, ausgenommen sei, so Bauer. Voraussetzung sei das strenge Hygienekonzept, das nun noch einmal nachgeschärft wurde. So wird ganz auf das Singen verzichtet. Das Tragen eines Mund-Nasenschutz und ein Sicherheitsabstand zwischen allen Personen von mindestens einem Meter waren bereits zuvor geplant. Dass gegen das Sternsingen unter diesen Bedingungen aus medizinischer Sicht nichts auszusetzen ist, lässt sich die Dreikönigsaktion auch von Experten bestätigen. "Wichtig ist: Draußen bleiben! Dann spricht nichts dagegen, dieser Tradition nachzukommen", wird die Virologin Monika Redlberger-Fritz zitiert.

Segen auch Per Post oder in digitaler Form

Neben den gewohnten Hausbesuchen der Sternsinger kann der Segen auch per Post oder neuerdings in digitaler Form bekommen werden. "Über unsere Website gibt es die Möglichkeit, sich die Sternsinger direkt ins Haus zu holen", sagte Hohl. Ab Weihnachten sei die Vorbestellung, auch eines personalisierten Segens, möglich.

Ob die Sternsinger von Haus zu Haus ziehen oder auf die alternativen Möglichkeiten für Segen und Spendensammeln umsteigen, entscheidet die jeweilige Pfarre. Das Spenden ist wie bereits in der Vergangenheit auch online möglich.

Dreikönigsaktion: Bereits 73.500 Euro gespendet

In diesem Bereich gab es bereits vor der Corona-Pandemie einen starken Aufschwung, wie einer Presseaussendung der Dreikönigsaktion zu entnehmen ist. Während 2019 über das Internet rund 63.600 Euro gespendet wurden, waren es 2020 schon 73.500 Euro. Durch die aktuelle Situation werde heuer ein noch stärkerer Anstieg erwartet. Insgesamt wurden 2020 übrigens knapp 18,5 Millionen Euro gesammelt.

Ein Teil der Spenden von 2021 wird an Familien in Südindien gehen, die sehr mit dem voranschreitenden Klimawandel zu kämpfen haben. "Dort werden Kleinbauern und Kleinbäuerinnen dabei unterstützt von Reis auf Hirse umzusteigen - weil Hirse deutlich klimaresistenter ist", sagte Hohl. Daneben gebe es jährlich rund 500 weitere Hilfsprojekte, für die die rund 85.000 Sternsinger mit ihren Segnungen um Spenden bitten.

(APA/Red)

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