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Stenzel für historische Leuchten in Wiens City-Fußgängerzonen

Über die künftigen Leuchten, die im Zuge der Neugestaltung von Kärntner Straße und Graben installiert werden sollen, herrscht Dissenz. Die modernen Lampen des Siegerentwurfs missfallen Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel (V).

Es gehe um “Rücksicht auf das Kulturerbe”, befand Stenzel, die gegenüber der APA für “historische Leuchten” plädierte. Im Büro des zuständigen Planungsstadtrats Rudolf Schicker (S) zeigte man sich vom Vorstoß überrascht.

Es gebe auch unter den Anrainern und Geschäftsleuten Unmut über die Leuchten, die Architekt Clemens Kirsch in seinem im November präsentierten Entwurf vorgesehen hat, berichtete Stenzel. Man habe aber leider bisher bei Schicker noch keinerlei Bewegung in dieser Frage gesehen. “Es darf hier kein Diktat geben”, unterstrich die Bezirkschefin. Zunächst werde man sich nun in einer Woche den ersten Prototyp der Lampen ansehen, die dann intern vorgestellt werden.

Im Schicker-Büro weiß man von den Wünschen der Bezirkschefin nichts. Es sei in keinem Gespräch ein Einspruch des Bezirks wegen der Beleuchtungskörper gekommen. Historische Straßenlaternen würden auch nicht zur projektierten modernen Pflasterung passen, zeigte sich eine Sprecherin überzeugt: “Das sieht aus wie die Faust aufs Auge.”

Auch in der zuständigen Magistratsabteilung 33 zeigte man sich überrascht. “Eigentlich ist der Zug abgefahren”, erklärte deren Chefin Susanne Lettner der APA. Wegen der knappen Ausschreibungsfristen im Herbst sei eine grundsätzliche Änderung der Lampenform eigentlich nicht mehr möglich. Nach der Präsentation des Prototyps seien wohl noch Kleinigkeiten wie Farbe oder eventuell Höhe zu variieren, eine völlige Verwerfung des Entwurfes jedoch nicht.

Wiens teuerstes Pflaster soll nach Querelen über die Finanzierung zwischen Bezirk und Stadt bis Ende 2009 umgestaltet werden. Mit dem Austausch der Strom- und Gasleitungen wurde bereits begonnen. Die zur Verfügung stehenden Mittel für das Projekt betragen 18,6 Mio. Euro – wovon die Stadt 80, der Bezirk 20 Prozent trägt.

Anstelle des 70er-Jahre-Stils sollen die Fußgängerzonen des Zentrums sich dann mit quer zur Straße verlaufenden Platten in drei Graustufen präsentieren. Die neuen, 60 Zentimeter dicken Platten sollen im Gegensatz zu den jetzigen auch Lkw-Anlieferungen standhalten. Überdies will man Ordnung im Wust der Schanigärten, Stände und Kioske schaffen.

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