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Stemer für Kontrolle der Sprachfähigkeiten über Mutter-Kind-Pass

Bregenz - Vorarlbergs Schullandesrat Siegi Stemer (V) hat am Donnerstag die fachmännische Kontrolle der Sprachfähigkeiten von Kindern über einen ausgeweiteten Mutter-Kind-Pass angeregt.

Dabei könnten Eltern, die ihrer Verantwortung nicht nachkommen, nach Stemers Vorstellungen staatliche Geldleistungen gekürzt werden. Eine generelle Kindergartenpflicht für Kinder ab dem dritten Lebensjahr, wie sie Grünen-Bildungssprecher Harald Walser in einem Interview mit den “Vorarlberger Nachrichten” (Donnerstag-Ausgabe) forderte, lehnte Stemer im Gespräch mit der APA aber ab.

Durch eine Ausweitung des Mutter-Kind-Passes könnten Kinder bis zum vollendeten dritten Lebensjahr nicht nur in Sachen Gesundheit, sondern auch bei der Sprachentwicklung “von Fachleuten begleitet werden”, sagte Stemer. Es stehe außer Frage, dass die Schullaufbahn der Kinder umso besser verlaufe, je intensiver die Kinder gefördert werden.

Mit seiner Forderung nach einer Kindergartenpflicht ab dem dritten Lebensjahr schieße Walser aber “weit übers Ziel hinaus”, befand der Landesrat. “Wir sind gegen Bevormundung und Verstaatlichung”, betonte Stemer. In Vorarlberg befänden sich bereits über 80 Prozent aller Dreijährigen in außerfamiliärer Betreuung, 40 Prozent davon besuchten einen Kindergarten. Bei den Vier- und Fünfjährigen betrage dieser Wert jeweils 99 Prozent. “Wir entwickeln das System ständig weiter”, betonte Stemer und verwies etwa auf Sprachtests bei den Vierjährigen.

Die für Bildung zuständige FPÖ-Landtagsabgeordnete Silvia Benzer lehnte den Vorschlag Walsers ebenfalls entschieden ab. “Es ist überhaupt nicht einzusehen, weshalb alle Kinder zwangsverpflichtet werden sollen, wenn es bestimmte Gruppen gibt, die enorme Defizite in der Sprachkompetenz aufweisen”, sagte Benzer.

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