Die Stadt Wien, Aktivisten und der Bauträger Gesiba haben sich nach einem monatelangen Mediationsverfahren auf eine weitere Vorgangsweise geeinigt. Ein Expertengremium soll die betreffenden Flächen unter diversen Gesichtspunkten bis Ende November unter die Lupe nehmen. Die Frage einer etwaigen Bebauung ist damit weiterhin offen. Die Einigung kam am Dienstagabend zustande, als eine Mediationsvereinbarung von allen Teilnehmern unterzeichnet wurde, hieß es am Mittwoch in mehreren Aussendungen aller Beteiligten. In dem Papier wird eingeräumt, dass “das Ziel einer konkreten Lösung für die Bebaubarkeit des Ostareals mit der Zeitperspektive Ende August 2012 nicht erreicht werden” konnte.
Experten untersuchen Steinhof-Gründe
Konsens gibt es hingegen darüber, dass ein Expertengremium nun am Zug ist. Dieses soll “Gebäude und Flächen unter dem Gesichtspunkt ‘schützenswerte Substanz des Gesamt-Ensembles’ sowie unter Berücksichtigung der kulturhistorischen Bedeutung, Ökologie und Raumplanung beurteilen”, teilte Planungsstadträtin Maria Vassilakou via Aussendung mit. Laut Büro der Ressortchefin können die Bürgerinitiativen mitbestimmen, wer im Expertenteam sitzt.
Sobald das Ergebnis vorliegt, werde man sich die weitere Vorgangsweise – also die Bebauungsfrage – anschauen, hieß es aus dem Vassilakou-Büro auf APA-Nachfrage. Die nächsten Schritte sollen ebenfalls gemeinsam mit allen Teilnehmern der Mediation abgestimmt werden. Diese werden auch laufend über den Stand der Arbeit der Expertenrunde informiert, wurde versprochen.
600 Wohnungen geplant
Ursprünglich wollte die stadteigene Gesiba auf den Steinhof-Gründen rund 600 Wohnungen errichten. Mit der Zeit hatten sich Bürger gegen das Vorhaben formiert, die “Kronen Zeitung” kampagnisierte zugleich wochenlang gegen die Baupläne. Ende Oktober 2011 stieg Bürgermeister Michael Häupl dann auf die Bremse und ordnete an: Zurück an den Start. Vassilakou kündigte daraufhin ein Prozedere an, das auf die Bedenken der Bürger Rücksicht nehmen sollte. (APA)