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Bierdosen flogen: Pfefferspray und Festnahmen bei Demo in Wien

Nach dem ruhigen Demo-Beginn kam es zu Ausschreitungen.
Nach dem ruhigen Demo-Beginn kam es zu Ausschreitungen. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Trotz eines ruhigen Starts gab es am Samstagnachmittag bei der "Mutter aller Demos" in Wien zu Ausschreitungen gegen die Polizei. Bierdosen flogen, die Polizei setzte Knüppel und Pfefferspray ein.

Einige hundert Teilnehmer haben sich am Samstagnachmittag zu einer von den Organisatoren als "Mutter aller Demos" angekündigten Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung getroffen. Die Teilnehmer der von der Polizei im Vorfeld untersagten Veranstaltung versammelten sich im Schweizergarten beim Wiener Hauptbahnhof - nach einem Zusammenstoß mit der Polizei gab es 14 Festnahmen.

Ein Teil der Demo-Teilnehmer zog später zum Landstraßer Gürtel, wo es beim Versuch des Durchbrechens einer Sperre zum Zusammenstoß mit der Polizei kam. Diese wollte ein Aufeinandertreffen mit einer Fahrrad-Gegendemonstration von antifaschistischen Gruppen verhindern. Nachdem die Demonstranten die Beamten mit Bierdosen beworfen hatten und die Sperre durchbrechen wollten, wurde auch Pfefferspray eingesetzt und die Demo für aufgelöst erklärt.

Demo beruhigte sich am Nachmittag

Das hinderte die Demonstranten aber nicht, bei einer weiteren Straßensperre beim Belvedere durchbrechen zu wollen. Dazu wurden Seile mit Karabinern verwendet, mit denen die Sperren aus der Verankerung gehoben wurden und wieder Bierdosen geworfen. Die Polizei setzte daraufhin erneut Pfefferspray ein. Gegen 16.00 Uhr hatte sich die Lage dann vorerst beruhigt.

"Derzeit ist das Lagebild ruhig", hieß es vonseiten der Polizei gegenüber der APA. Für eine endgültige Bilanz sei es noch zu früh, auch bezüglich weiterer Festnahmen. Der Einsatz sei erfolgreich gewesen: Man habe die Sperren aufrechterhalten und ein Zusammentreffen von Demonstranten und Gegendemonstranten verhindern können. Auch die Autobahnauffahrt sei gesichert worden. Verletzte Polizisten wurden vorerst nicht verzeichnet.

Demonstranten gerieten an Passanten

Am späten Nachmittag löste sich die Demo nach und nach auf. Zwischenfälle gab es laut Polizei nicht. Allerdings fanden vereinzelt Gruppen wieder zusammen, die die Exekutive aber erfolgreich auflösen konnte. Zumindest zu einem Vorfall kam es auch im Rahmen der Gegenkundgebung: Dort gerieten Demonstranten mit anderen Personen - möglicherweise auch Passanten - aneinander, es gab einen Verletzten. Und auch eine Gruppe Gegendemonstranten hatte sich erneut versammelt, laut Polizei sei es zu Identitätsfeststellungen gekommen.

Eine endgültige Bilanz des Polizeieinsatzes dürfte es erst am Abend geben. Der Einsatz sei jedenfalls erfolgreich gewesen, hieß es: Man habe die Sperren aufrechterhalten und ein Zusammentreffen von Demonstranten und Gegendemonstranten verhindern können. Auch die Autobahnauffahrt sei gesichert worden. Verletzte Polizisten wurden vorerst nicht verzeichnet.

Kritik von der ÖVP

Die ÖVP charakterisierte die Demonstration in einer Aussendung als "Zusammentreffen von amtsbekannten Rechtsextremen, wirren Verschwörungstheoretikern, berüchtigten Corona-Leugnern und folgsamen Kickl-Sympathisanten", die "in zahlreichen tätlichen Angriffen" gegenüber der Polizei gegipfelt habe. ÖVP-Sicherheitssprecher Karl Mahrer wertete die Teilnahme prominenter FPÖ-Politiker als Beleg dafür, "welch demokratie- und rechtsstaatsgefährdende Entwicklung die FPÖ unter Herbert Kickl eingeschlagen hat".

(APA/red)

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