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Start für Lobau-Tunnel nicht vor 2019

©Bilderbox (Symbolbild)
Der Autobahn-Tunnel unter der Wiener Lobau ist nun endgültig auf die lange Bank geschoben. Die Asfinag bestätigt: Selbst bei einem Ja von der Stadt Wien gibt es eine lange Verzögerung.

Selbst wenn sich die rot-grüne Stadtregierung auf das Milliarden-Projekt verständigen sollte, verzögert sich der Baustart massiv nach hinten. Im Gespräch mit der „Wiener Zeitung“ nennt Asfinag-Vorstandsdirektor Alois Schedl nun erstmals konkrete Zahlen: „Wir reden von einem frühest möglichen Baubeginn im Zeitraum zwischen 2017 und 2019. Und zwar erst dann, wenn der Nordabschnitt der S1 zwischen Süßenbrunn und Groß Enzersdorf fertig ist.“

Lobau-Tunnel ist damit um Jahre aufgeschoben

Der genannte Nordabschnitt ist im Gegensatz zum Lobau-Tunnel Bestandteil des Infrastruktur-Rahmenplanes und soll laut Schedl ab 2014 gebaut werden. Dieser Abschnitt würde die Verbindung zur bereits fertigen Nordautobahn (A5) sowie zur ebenfalls fix vom Bund eingeplanten Marchfeldschnellstraße (S8) sichern. Damit ist der Lobau-Tunnel erneut um Jahre aufgeschoben. Ursprünglich hätte das umstrittene Projekt von 2008 bis 2014 realisiert werden sollen; bei dem nun genannten Baubeginn wäre eine Fertigstellung erst Mitte, Ende der 2020er-Jahre möglich. Allerdings könnte der Tunnel außer von Finanzierungsproblemen auch durch einen negativen Volksentscheid, auf den sich die rot-grüne Stadtregierung im Streitfall geeinigt hat, gänzlich zu Fall gebracht werden.

Eine kostensparende Brücke über die Donau (mit anschließendem Tunnel) kommt für die Asfinag mittlerweile nicht mehr in Betracht: „Es ist sinnlos, über ein nicht genehmigungsfähiges Projekt, weiter nachzudenken“, so Schedl.

Spange Aspern kommt

Eine Einigung zeichnet sich indes bei einem anderen Wiener Straßengroßprojekt ab, das zuletzt auf der Kippe stand – die Spange Aspern  zur künftigen Seestadt. Hier sieht der aktuelle Asfinag-Plan eine Autobahn östlich vom Flugfeld zur S1 vor, der Abschnitt von der Südosttangente soll hingegen als „umweltgerechte Stadtstraße“ – sprich Bundesstraße – ausgeführt werden. „Denn aus unserer Sicht ist es sehr schwer, eine Autobahn mitten in der Stadt wirtschaftlich herzustellen“, so Schedl. Nur östlich vom Flugfeld sei eine kostengünstige Autobahn neben der S-80-Eisenbahn-Trasse realisierbar – sie soll auf 228 Millionen Euro kommen. Da es noch keine fertige Planung gibt, werden laut Schedl bis zu einer Fertigstellung „noch einige Jahre vergehen“.

Auch der grüne Verkehrssprecher Rüdiger Maresch bestätigt, dass sich dieser Kompromiss zwischen Stadt Wien und Asfinag abzeichne. „Im Regierungsübereinkommen gibt es eine Verpflichtung zu einer ,stadtverträglich geplanten und ausgestalteten Straße‘.“ Über die Kostenbeteiligung der Stadt an der Bundesstraße müsse freilich noch intensiv verhandelt werden.

Hansson-Spange liegt auf Eis

Zwei andere Zukunftsprojekte sind dafür völlig auf Eis gelegt. Die A22/A4-Verbindung zwischen Donauuferautobahn und Ostautobahn, die von ÖAMTC und manchen Experten als die vorrangige neue Donauquerung bezeichnet wird, ist „im Einvernehmen mit der Stadt zurückgestellt“, erklärt der Asfinag-Chef. Hier sollte ein Tunnel unter oder eine Brücke durch die Freudenau gebaut werden. Auch die Hansson-Spange (A24) als Verbindung zwischen Tangente und S1-Süd ist aus Kostengründen auf unbestimmte Zeit verschoben.

 

Quelle: Wiener Zeitung

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