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Start der Coronavirus-Massentests in Österreich: Unterschiede nach Bundesländern

Die Vorbereitungen und Aufbauarbeiten für die Coronavirus-Massentests laufen in ganz Österreich auf Hochtouren.
Die Vorbereitungen und Aufbauarbeiten für die Coronavirus-Massentests laufen in ganz Österreich auf Hochtouren. ©APA
Mit dem heutigen Dienstag beginnen in Österreich die Coronavirus-Massentests - konkret mit der Salzburger Gemeinde Annaberg-Lungötz. Um die Massentests bundesweit durchführen zu können, wurden zehn Millionen Testkits bestellt, wovon 1,6 Millionen bereits beim Bundesheer eingetroffen sind. Die Planung für die Durchführung der Massentests ist in den Bundesländern höchst unterschiedlich und auch unterschiedlich weit gediehen. Hier ein Überblick.

Fix ist bisher, dass Lehrer und Kindergärtner österreichweit ab kommenden Samstag (5. Dezember) getestet werden. Für Polizisten gehen die Massentests zwei Tage später (7. Dezember) los.

Bundesländer-Überblick über Unterschiede bei Massentests

In Salzburg beginnen die Tests bereits heute, Dienstag, in der Gemeinde Annaberg-Lungötz im Tennengau. Die weitere Folge in den Bundesland wurde erst am Montag präzisiert. Die Stadt Salzburg wird die freiwilligen Corona-Massentests am Freitag, 11. Dezember, und am Samstag, 12. Dezember, durchführen. Für die kostenlosen Antigen-Tests sind drei Teststationen vorgesehen: Das Messezentrum, der Terminal zwei am Flughafen und das Kongresshaus. Die Massentests am Land erfolgen in rund 370 Testlokalen und finden am Samstag, 12. Dezember, im Pinzgau sowie im Lungau statt und am Sonntag, 13. Dezember, im Flachgau, Pongau und Tennengau. Mit Lichtbildausweis und E-Card kann jeder ab zehn ohne Anmeldung kommen. In der Stadt Salzburg gibt es drei große Teststationen, in den Landgemeinden werden es rund 370 Testlokale sein, die sich von den Standorten an der Landtagswahl orientieren.

Wien startet die Tests bereits am kommenden Freitag (4. Dezember). Bis 13. Dezember können sich die Wienerinnen und Wiener an insgesamt drei Standorten untersuchen lassen. Die Testzentren werden in der Messe Wien, in der Marx-Halle und in der Stadthalle eingerichtet. Die Kapazitäten sollen für bis zu 150.000 Testungen pro Tag ausgelegt sein. Wer sich testen lassen möchte, muss sich zuvor online für einen Termin anmelden. Das soll ab morgen, Mittwoch, möglich sein.

Weitgehend klar scheint die Lage auch in Tirol und Vorarlberg: Wie Wien starten die beiden westlichsten Bundesländer am kommenden Freitag. In Tirol findet der flächendeckende freiwillige Corona-Massentest bis Sonntag statt. Die Teststationen werden ähnlich wie bei Wahlen, zumindest in den größeren Gemeinden, von 7.00 bis 17.00 Uhr geöffnet haben. Diese Öffnungszeit wurden den Gemeinden vom Land empfohlen. Zum Test anmelden muss man sich nicht. Alle Personen, die in Tirol wohnen und im Zentralen Melderegister (ZMR) gemeldet sind, erhalten in den Tagen vor dem Start per Post unter anderem ein Testformular. Dieses soll ausgefüllt mitgebracht werden. Dadurch sollen Menschenansammlungen vor Testlokalen möglichst vermieden werden.

In Vorarlberg starten die Corona-Massentests zeitgleich mit Tirol und Wien am Freitag und sind bis einschließlich Sonntag (6. Dezember) geplant. Sie werden in 80 Teststationen, die über das ganze Land verteilt sind, von 7.00 bis 17.00 Uhr durchgeführt. Anmeldungen sind bereits im Internet unter https://vorarlberg.at/coronatest bzw. telefonisch unter der Telefonnummer 05574/601-600 möglich und erwünscht.

In Kärnten soll die Anmeldung für die Massentests, die von 11. bis 13. Dezember über die Bühne gehen, über die angekündigte App des Bundes funktionieren. Wie der Landespressedienst am Montag auf APA-Anfrage mitteilte, will man aber dafür gerüstet sein, dass man die Anmeldungen auch analog abwickeln kann, wenn es mit dem System Probleme geben sollte. Geplant war, die Anmeldung mit 2. Dezember für Lehrer (Testtermin: 5. und 6. Dezember) freizuschalten - "in weiterer Folge" soll das dann auch für Privatpersonen möglich sein.

Komplizierter scheint die Lage in Niederösterreich, da hier die Testung dezentral organisiert wird. In St. Pölten werden die Corona-Massentests am 12. und 13. Dezember an vier Standorten stattfinden. Nach Angaben des Rathauses der niederösterreichischen Landeshauptstadt vom Montag sind das VAZ, der Saal der Begegnung beim Bahnhof, das Kulturhaus Wagram und die FH auserkoren worden. Die Registrierung ist ab 7. Dezember unter www.testung.at möglich. Wiener Neustadt, die nach Einwohnern zweitgrößte Gemeinde des Landes, testet vom 12. bis 15. Dezember. Es wird laut Magistrat acht Standorte geben. Die Bevölkerung werde schriftlich informiert. Zudem wurde am Montag auf den Link www.wiener-neustadt.at/covidtest verwiesen.

Im Burgenland wird von 10. bis 15. Dezember getestet. Wie man zu einem Test kommt, ist aber noch unklar. Konkrete Infos zur Anmeldung gab es bis Montagabend nicht. Diese Info werde es "in den nächsten Tagen" geben und dann auch auf der Landes-Homepage veröffentlicht, hieß es auf Anfrage.

Auch in Oberösterreich stand bisher lediglich das Datum der Massentests fest: von 11. bis 14. Dezember. Weitere Details sollen im Laufe dieser Woche folgen.

In der Steiermark wurde am vergangenen Freitag das Wochenende 12./13. Dezember als Datum für den Massentest genannt. Weitere Infos sollte es bis Mitte dieser Woche geben.

Bereits 1,6 Millionen Coronavirus-Tests beim Bundesheer angeliefert

Österreich hat für die geplanten Corona-Massentests zehn Mio. Testkits bestellt. 1,6 Mio. davon sind beim Bundesheer schon angekommen und wurden auch schon weiter transportiert. Die erste Tranche kam am 26. November, bis 11. Dezember sollen alle bestellten Tests nach einem bestimmten Verteilungsschlüssel in den Heereslogistikzentren in Wien, Eisenerz, Wels, Salzburg, St. Johann, Klagenfurt und Graz ankommen. Als erstes Bundesland wurde Vorarlberg am 30. November beliefert.

Die Testkits werden abhängig von den Vorgaben aus den Bundesländern aus den Heereslogistikzentren entweder an den mit der Testung beauftragten Verband, an ein Lager der Länder oder auch an zivile Stellen wie Einsatzorganisationen oder Gemeinden zugestellt, erklärte das Verteidigungsministerium gegenüber der APA. Die zehn Mio. Testkits haben 67,2 Mio. Euro gekostet, was von einigen Seiten als zu teuer kritisiert wird.

Verfügbare Coronavirus-Testkits nach Bundesländern

Die ersten 220.000 Testkits für Vorarlberg wurden vom Kommando Streitkräftebasis bereits am 30. November in die Walgau-Kaserne ausgeliefert. In Tirol wurden 600.000 Testkits für die Lehrer- und Massentestungen beschafft. Diese werden ab 1. Dezember in die Heereslogistikzentren in St. Johann sowie in Klagenfurt geliefert. Von dort aus sollen diese dann in die Pontlatz-Kaserne in Landeck, in die Standschützen-Kaserne in Innsbruck, Frundsberg-Kaserne in Schwaz, in die Haspinger Kaserne in Lienz sowie an die Wintersteller-Kaserne in St. Johann ausgeliefert werden.

In Niederösterreich werden ca. 70.000 Tests für den Bildungsbereich beschafft und etwa 1,26 Mio. für die Massentestung am 12. Dezember. Die erste Tranche soll ab 1. Dezember an 14 militärische Liegenschaften in Niederösterreich ausgeliefert werden. Details sind noch in Planung.

1,4 Mio. Testkits werden in Wien für die Testungen ab 4. Dezember zur Verfügung gestellt. Diese werden durch die Firmen laufend angeliefert. Die ersten Tests werden ab 3. Dezember aus dem Heereslogistiklager (Arsenal) an die Teststationen (täglich 150.000) ausgeliefert.

In Kärnten wurden etwa 15.000 Tests für den Bildungsbereich und 420.000 Stück Tests für die Massentestungen bestellt und beschafft. Die Anlieferung erfolgt voraussichtlich am 3. Dezember für den Start der Lehrertestungen. Weitere Details dazu sind derzeit in Planung.

Mit 940.000 bestellten Testkits wird die Steiermark die Lehrertestungen von 5. bis 6. und die Massentest von 12. bis 13. durchführen. Dabei werden die Testkits vom Heereslogistikzentrum in Graz an die Gemeinden des Landes ausgeliefert.

In Salzburg starten die Lehrertestungen ebenfalls am 5. Dezember. Dazu wurden 20.000 Testkits vom Bundesheer beschafft. Die Auslieferung der Tests startet voraussichtlich ab 3. Dezember. Die Tests werden dann von den Lagern des Heeres an die Schwarzenberg-Kaserne in Salzburg, Krobatin-Kaserne (St. Johann in Pongau), Wallnerkaserne (Saalfelden) und Strucker-Kaserne (Tamsweg) ausgeliefert.

50.000 bzw. 700.000 Testkits wurden für das Land Oberösterreich beschafft. Die 50.000 Testkits für die bevorstehenden Lehrertestungen werden ab 3. Dezember in das Bundesland ausgeliefert.

Im Burgenland sollen für den Bildungsbereich etwa 10.600 Testkits sowie 220.000 für die Massentestungen bereitgestellt werden. Ab 1. Dezember beginnend sollen diese an die militärischen Liegenschaften wie den Truppenübungsplatz Bruckneudorf, die Martinkaserne in Eisenstadt sowie Montecuccoli-Kaserne in Güssing für die Testungen angeliefert werden.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) lobte die Arbeit der Heereslogistiker als "schnell und professionell". Dank der Logistikexperten des Bundesheeres sei es möglich, alle Bundesländer rechtzeitig mit Tests zu versorgen.

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(APA/Red.)

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