“Wir haben eine erhöhte Wasserführung, aber an den großen Flüssen Salzach und Saalach sind wir wieder deutlich unter die Meldegrenze zurückgefallen. Auch die Pegel der kleineren Bäche im Flachgau liegen wieder im Normalbereich”, sagte Hans Wiesenegger, Leider des hydrografischen Dienstes des Landes, zur APA. Großflächige Überschwemmungen seien aus aktueller Sicht nicht zu erwarten.
Wetter: Schauer bleiben, aber kein Starkregen
“Es bleibt grundsätzlich wechselhaft mit einer hohe Neigung zu Schauern. Länger anhaltender starker Niederschlag ist aber nicht zu erwarten”, sagte auch Meteorologe Alexander Ohms von der ZAMG zur APA. “In der feuchten labilen Luft können sich immer wieder Schauer und Gewitterzellen bilden. Die Schwerpunkte werden sich aber in das Bergland verlagern.” Wegen des geringen Windes habe man es derzeit mit relativ stationären Zellen zu tun. Damit steige das Risiko räumlich eng begrenzter Niederschläge. Weil der Boden zum Teil schon gesättigt sei, könnten Bäche erneut aus den Ufern treten.
Schutzbauten in Obertrum sorgen für Sicherheit
Der für die Wasserwirtschaft zuständige Salzburger Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) teilte am Donnerstag mit, dass die Schutzbauten an der Mattig in Obertrum Schlimmeres verhindert hätten. Der Bach sei am Mittwoch stärker angeschwollen als beim großen Hochwasser 2013. Ohne die Investitionen der vergangenen Jahre wäre das Ortszentrum erneut schwer in Mitleidenschaft gezogen worden.
Im ganzen Land Salzburg kam es durch den Starkregen und die folgenden Überflutungen zwischen Mittwoch 6 Uhr bis heute Morgen 7 Uhr zu insgesamt 288 Einsätzen der Feuerwehren, allein 276 Mal mussten die Feuerwehren im Flachgau ausrücken. Besonders betroffen waren die Gemeinden Berndorf (43 Einsätze) und Michaelbeuren (30 Einsätze) im Flachgau. Insgesamt waren fast 600 Feuerwehrleute im ganzen Land Salzburg im Einsatz. Im Flachgau sind mehrere kleinere Gewässer über die Ufer getreten. Einige Abschnitte von Landesstraßen im nordwestlichen Flachgau, im Trumer-und Wallerseegebiet sowie im angrenzenden Oberösterreich mussten gesperrt werden, sagte ein Polizist der Verkehrsleitzentrale auf Anfrage der APA.
Feuerwehren im Einsatz
Die Feuerwehr Seeham musste bis 17 Uhr am Mittwochabend insgesamt 13 Einsatzstellen sichten, auspumpen oder von Verklausungen befreien. Zusätzlich wurden sie von der zuständigen Polizeiinspektion erbeten eine Straßensperre im Bereich der „Zacherlkreuzung“ in Fahrtrichtung Berndorf zu errichten und die ankommenden Fahrzeuge weiterzuleiten, da im Ortsgebiet von Berndorf keine Durchfahrtsmöglichkeit bestand.
Mit Stand 17 Uhr am Dienstagabend konnten bis auf zwei Einsatzstellen, an denen noch eine Tauchpumpe in Betrieb war, alle Einsätze abgearbeitet werden und die Kameraden aus der Bereitschaft entlassen werden.
Bayern von Hochwasser gezeichnet
Auch in Bayern kam es zu starken Überflutungen durch das Hochwasser. In Simbach am Inn fanden Taucher drei Leichen in den Fluten, eine weitere Frau wurde tot in einem Bach gefunden.