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Starkregen in Salzburg: Hunderte Einsätze

Wiesen und Straßen waren vielerorts überflutet. Im Bild: Eine überflutete Wiese in Schärding (OÖ).
Wiesen und Straßen waren vielerorts überflutet. Im Bild: Eine überflutete Wiese in Schärding (OÖ). ©Foto Scharinger
Für den Monat Jänner ungewöhnlich heftige Regenfälle haben in Salzburg, Oberösterreich und Bayern zu Überflutungen geführt und Muren sowie Hangrutschungen ausgelöst. Tausende Einsatzkräfte waren in den betroffenen Gebieten im Einsatz.
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1.096 Mitglieder von 59 Salzburger Feuerwehren haben von Freitag- bis zum Samstagabend 165 Hochwasser-Einsätze geleistet.

Schneebrett schiebt parkende Autos aufeinander

Eine größere Menge Schneematsch ist am Samstag, aufgrund der starken Regenfälle in Saalbach (Pinzgau) von einem Hang gerutscht und hat drei parkende Pkw aufeinandergeschoben. Der Vorfall ereignete sich laut Polizei gegen 9.50 Uhr auf einem Privatparkplatz einer Pension. Die eingedellten Autos wurden von der Freiwilligen Feuerwehr Saalbach abtransportiert.

Hangrutsch in St. Gilgen

Die starken Regenfälle haben am Samstagabend auch in St. Gilgen (Bezirk Salzburg-Umgebung) einen Hangrutsch verursacht. Auf einer Breite von etwa 25 Metern löste sich das Erdreich und rutschte in einen Bach ab, berichtete die Polizei. Die angrenzende Straße wurde demnach wenige Zentimeter unter Wasser gesetzt, es kam zu keinen Verkehrsbehinderungen. Die Feuerwehr leitete das Wasser mit Sandsäcken wieder ins Bachbett zurück.

Ein ortsansässiger Geologe gab vorerst Entwarnung, daher musste laut Polizei niemand aus den umliegenden Häusern evakuiert werden. Am Sonntag wird der Landesgeologe den Erdrutsch begutachten.

L 220 verschüttet

Die Plainfelder Landesstraße L220 bleibt im Bereich des Hangrutsches in Koppl (Flachgau) vermutlich noch einige Tage gesperrt. Rund 2.000 Kubikmeter Erdreich und rund 40 Fichten haben sich auf einer Breite von rund 50 Meter und einer Länge von rund 300 Meter in Bewegung gesetzt. Die Landesstraße wurde meterhoch verschüttet.

Im Salzburger Flachgau ist Samstagmittag ein bewaldeter Hang abgerutscht. Die Erdmassen und 20 große Bäume, die mitgerissen wurden, haben die Plainfelder Landesstraße (L220) in Koppl auf rund zwölf Metern Länge einen Meter hoch verschüttet. Das betroffene Hangstück ist etwa 400 Quadratmeter groß und befindet sich außerhalb des Ortsgebiets. Die Feuerwehren des Landes waren schon in der Nacht tätig: Sie mussten wegen kleinerer Murenabgänge und lokalen Ausuferungen von Bächen ausrücken. 50 derartige Einsätze wurden bis Samstagfrüh verzeichnet, 112 waren es bis Mittag. In Hallein traten einige Bäche über die Ufer. Im Pinzgau war am Vormittag die Ortseinfahrt von Zell am See bei Schüttdorf durch eine Mure blockiert. In Bramberg im Pinzgau ist eine rund 50 Meter lang und fünf Meter breite Mure abgegangen. In Pöham im Pongau wurde in der Früh die B99 überflutet, die Straße war für rund eine halbe Stunde gesperrt. In Bramberg im Pinzgau ist eine rund 50 Meter lang und fünf Meter breite Mure abgegangen.

Lawinengefahr hoch

Binnen zwölf Stunden hat es in Salzburg 50 bis 70 Liter pro Quadratmeter geregnet und damit so viel wie in einem Jänner-Durchschnittsmonat, wie Hans Wiesenegger vom Hydrografischen Dienst erläuterte. Der meisten Regen fiel in den Nordstaulagen unterhalb von 1.000 Metern Seehöhe. In den oberen Regionen herrschen tiefwinterliche Verhältnisse. In den Hohen und Niederen Tauern sowie in den Nordalpen bestand große Lawinengefahr.

Viele Einsätze auch in OÖ

Zahlreiche Einsätze hat der Starkregen am Samstagvormittag auch für die Feuerwehren in Oberösterreich gebracht. Hauptsächlich ging es um das Auspumpen überfluteter Keller. Im Bezirk Braunau musste ein Pkw geborgen werden, der auf einer überfluteten Straße nicht weiterkam. In Steyr herrschte Hochwasseralarm. Ennskai, Ortskai und Unterer Schiffweg wurden gesperrt. Vor allem in den Bezirken Vöcklabruck, Kirchdorf und Gmunden gab es Einsätze. Auch im Gebiet Mondsee seien einige Straßen überflutet oder wegen möglichen Felssturzes gesperrt, hieß es. Der Hydrografische Dienst des Landes meldete steigende Pegelstände an etlichen Messstellen wie zum Beispiel in Schärding am Inn, Linz, Mauthausen und Grein an der Donau, Wels und Gmunden an der Traun.

Bis Montag stellenweise noch Regen

Am Sonntag beruhigt sich das Wetter im Großteil Österreichs. In einigen Regionen regnet es noch weiter. Alexander Ohms, von der ZAMG: „Vor allem im Bergland von Oberösterreich und Niederösterreich sowie im Norden der Obersteiermark klingt der Regen erst im Laufe des Montags ab. Da die Regenmengen nicht mehr so groß sind und die Schneefallgrenze auf 900 bis 400 Meter sinkt, sollte sich die Hochwassersituation aber langsam entspannen. Muren sind weiterhin möglich, da die Böden völlig durchnässt sind“. Der weitere Trend ist momentan noch sehr unsicher. Alexander Ohms: „In der kommenden Woche kühlt es zwar deutlich ab, und es kann bis in viele Täler schneien. Aber ein dauerhafter, richtiger Hochwinter ist vorerst nicht in Sicht.”(S24.at/APA)

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