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Starköchin Sarah Wiener: "Vegane Ernährung keine Lösung"

Sarah Wiener rechnet mit veganen Lebensmitteln ab.
Sarah Wiener rechnet mit veganen Lebensmitteln ab. ©dpa
"Sojamilch so künstlich wie Cola", Starköchin Sarah Wiener rechnet mit Veganern ab. Vor allem gegen die gehypte Sojamilch schießt Wiener scharf. Vegane Ernährung sei keine Lösung.

Mittlerweile gibt es Sojamilch in so ziemlich jedem Café als Milch-Alternative für die immer größer werdende Gruppe von Veganern. Viele hoffen dabei, mit dem Verzicht von tierischen Produkten die Welt zu verbessern. Doch wer das glaubt, irrt sich laut Starköchin Sarah Wiener gewaltig.

Verzicht auf tierische Lebensmittel keine Lösung

“Wir essen zu viel Fleisch”, diese Tatsache lässt sich laut Wiener nicht leugnen. Der hohe Fleischkonsum der Industrienationen sei zudem “die größte Ernährungssünde”, so die Starköchin in einem Beitrag für das Wirtschaftsmagazin “enorm”. Ein Großteil des Fleisches in den Supermärkten kommt aus Massentierhaltungen, welche sowohl schlecht für die Tiere, als auch für die Umwelt sind. Dennoch ist der Verzicht auf tierische Lebensmittel, laut Sarah Wiener nicht die Lösung.

Sojamilch ist so künstlich wie Cola

Denn auch für die Herstellung veganer Industrieprodukte wie Tofuschnitzel oder milchfreien Käse würde Wasser vergiftet, Böden erodiert und das Klima beschädigt werden. Der Umstieg auf solche Produkte verbessere also nichts an den Verhältnissen. “Vegan zu leben fördert weder die Nachfrage nach Produkten aus einer anständigen Tierhaltung noch die nach natürlichen, ökologisch erzeugten Lebensmitteln aus der eigenen Region“, so Wiener, und weiter: “Vegane Ernährung ist keine Lösung des Grundproblems”.

Sehr problematisch sieht Wiener vor allem vegane Lebensmittel die Ersatzprodukte für fleisch- oder milchhaltige Lebensmittel. Diese wurden oft sehr stark verarbeitet und schaffen nur mit Hilfe von chemischen Zusatzstoffen den Geschmack des tierischen Originals nachzuahmen. Speziell Sojamilch sei ein besonders gutes Beispiel dafür: “Kochen und drücken sie Sojabohnen einmal aus – die Brühe ist kaum trinkbar“, schreibt sie. „Die Sojamilch, die heute in jedem Supermarkt steht ist ein hochverarbeitetes Industrieprodukt – und in etwa so künstlich wie eine Cola“.

Keine ferigen “Fix”-Beutel verwenden

Trotz aller Kritik, hat Sarah Wiener Respekt vor Menschen die aus Achtung vor dem Tier vegan leben. Sie selber habe einmal auf einer Südamerikareise mehrere Monate größtenteils vegan gelebt. Der Grund dafür war: “Ich konnte mir nicht sicher sein, dass die Tiere artgerecht gehalten wurden.“ Es wäre für sie als Köchin sehr ekelig, ein Antibiotika-Hähnchen mit amputiertem Schnabel aus einer 40-tägigen Schnellmast zu essen oder zuzubereiten.

Sarah Wiener rät, selbst zu kochen und zwar mit natürlichen Mittel – keine fertigen “Fix”-Beutel. Außerdem sollte beim Einkaufen darauf geachtet werden, regionale und saisonale Produkte zu kaufen. Die Starköchin rät auch dazu, ab und zu ein Stückchen Fleisch zu essen, und war aus artgerechter Haltung.

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