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In Salzburg inhaftierte Terrorverdächtige hatten Marschbefehl von IS

Mutmaßliche Jihadisten sind in Salzburg in Haft.
Mutmaßliche Jihadisten sind in Salzburg in Haft. ©APA/BARBARA GINDL
Die seit Dezember in Salzburg verhafteten mutmaßlichen Jihadisten sollen direkt von der Terrormiliz "Islamischer Staat" beauftragt worden sein, Terrorakte auszuüben. Der Marschbefehl soll direkt vom IS gekommen sein.
Mumbai Bomber in Salzburg
IS-Verdächtige in Haft
Männer im Dezember verhaftet

Die Staatsanwaltschaft in Salzburg ermittelt seit Monaten gegen zwei mutmaßliche Jihadisten. Die beiden stehen in dringendem Verdacht, konkrete  Verbindungen zu den IS-Attentätern von Paris gehabt zu haben. Der Algerier Adel H. (28) und der Pakistaner Muhammad U. (35) reisten aber nicht nur gemeinsam mit zwei der späteren Pariser Selbstmordattentäter in den Schengen-Raum und hatten offenbar telefonische Kontakte mit diesen: Das Duo, im Dezember in Salzburg verhaftet, soll gegenüber Ermittlern ausgesagt haben, von der Terrormiliz “Islamischer Staat” den Auftrag erhalten zu haben, selbst ebenso  Terrorakte zu verüben. Sie hätten vom IS gleichsam einen Marschbefehl dazu erhalten, so die Salzburger Nachrichten.

Die Staatsanwaltschaft kommentierte das am Montag nicht; sie verweist allerdings darauf, dass es zu konkreten Anschlagszielen und -plänen “keine geständige Verantwortung” der beiden gebe.

Muhammad U. an Anschlägen in Mumbai beteiligt: Unklar

Ob es sich bei dem  Pakistaner tatsächlich gleichzeitig um einen der Bomber von Mumbai (Indien) im Jahr 2008 handelt, ist weiter unklar. Wie Behördensprecher Robert Holzleitner mitteilte, konnte die Identität des Mannes bisher noch nicht eindeutig bestätigt werden. Die „Sunday Times“ berichtete am Wochenende, dass Muhammad U. an den Anschlägen beteiligt gewesen sei.

Zwei Männer im Dezember in Salzburg verhaftet

Muhammad U. und ein algerischer IS-Kämpfer namens Adel H. (28) waren im Dezember in Salzburg verhaftet worden, nachdem sie dort um Asyl angesucht hatten. Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) sagte nach den Brüsseler Anschlägen vom 22. März, dass die beiden “verdächtigt werden auch konkrete Kontakte gehabt zu haben zu dem Netzwerk, das hier für die Anschläge hier und in Paris wahrscheinlich verantwortlich ist”.

 Männer mit Kontakt zu Pariser Selbstmordattenäter

Der Pakistani und der Algerier sollen am 3. Oktober mit dem gleichen Boot auf der griechischen Insel Leros eingetroffen sein wie zwei der Pariser Selbstmordattentäter (Decknamen Ahmad al-Mohammed und Mohammad al-Mahmoud). U. und H. seien unter den gefälschten Namen Faycal Alaifan und Fozi Brahi unterwegs gewesen, schreibt die “Sunday Times”. Die griechische Polizei habe sie festgenommen, weil ihre Reisedokumente in einer Datenbank mit rund 4.000 vom IS gestohlenen Reisepässen aufschienen. Ende Oktober seien sie freigelassen worden und hätten ihre Reise in Richtung Mitteleuropa fortsetzen können.

(APA)

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