Der klubunabhängige Landtagsabgeordnete Wolfgang Aigner ärgert sich in einer Aussendung am Mittwoch über die zusätzlichen Ausgaben: Seinen Angaben zufolge hat Finanzstadträtin Renate Brauner gesagt, dass im Budget der Stadt Wien jeder Cent dreimal umgedreht werde. Bestimmte Positionen scheint dies jedoch nicht zu betreffen. “Keinerlei Spargesinnung legt die Stadt Wien an den Tag, wenn es um die Bewerbung der eigenen Aktivitäten geht. Das Werbebudget der Stadtinformation steigt von Jahr zu Jahr ungehemmt an”, so Aigner.
133 Millionen für Werbung
Und neben diesem Werbebudget soll am Mittwoch im Gemeinderatsausschuss für Bildung und Information 133 Millionen Euro für einen mehrjährigen Vertrag mit einem privaten Verlag freigegeben werden. Das sorgt auch bei der ÖVP für Unmut: Klubobmann Manfred Juraczka fragt sich, warum “die Stadt Wien zusätzliche 133 Mio. Euro für Eigenwerbung ausgeben muss, obwohl 110 Mitarbeiter im Presse- und Informationsdienst rund um die Uhr mit nichts anderem beschäftigt sind?” Aigner hingegen stellt generell in Frage, ob so viel Werbung überhaupt nötig sei und beantwortet sich die Frage direkt selbst: “Die Stadt Wien agiert doch als Kommune weitgehend ohne Konkurrenz. Wozu muss sie ihre Leistungen derart penetrant bewerben, wo es doch ohnehin keine Mitbewerber gibt? In Wahrheit geht es ausschließlich darum, dass sich die jeweiligen Regierungsparteien medial in Szene setzen wollen.”