AA

Stadt stellt Nachbarn am Karren Rute ins Fenster

Dornbirn - Seit vielen Jahren schwelt zwischen der Stadt Dornbirn und einem Grundbesitzer auf dem Kühberg ein Streit wegen des Fahrrechts zur Bergstation der Karrenseilbahn. Einige Dutzend Mal traf man sich vor Gericht.

Eine Einigung hat es nie gegeben. Im Gegenteil: Die Fronten scheinen sich immer mehr zu verhärten. Nun platzt der Stadt offenbar der Kragen: Der Zufahrtsweg zum Karren, der ein Stück weit über des Nachbarn Grund und Boden führt, wird voraussichtlich auf der morgigen Sitzung der Stadtvertretung zur Gemeindestraße erklärt.

An den Besitzverhältnissen ändert sich dadurch nichts. Allerdings hat die Stadt bei weiteren Verhandlungen die besseren Karten in der Hand. Wenn es keine Einigung gibt, könnte sogar ein Enteignungsverfahren eingeleitet werden. Davon will die Stadt vorerst keinen Gebrauch machen.

„Uns geht es einzig und allein um die Wahrung des öffentlichen Interesses“, will Vizebürgermeister Mag. Martin Ruepp den Streit nicht noch weiter eskalieren lassen. Die Stadt wolle nicht mehr und nicht weniger erreichen, als dass Tausende Wanderer im Sommer und im Winter auf geräumten und sicheren Wegen spazieren können. Aus diesem Grund wird auch die Verbindung vom Kühberg in Richtung Schuttannen zur Gemeindestraße erklärt. Die Betreuung und Instandhaltung der Wege ist für die Stadt auch deshalb von Bedeutung, weil jährlich an die 200.000 Besucher auf den Karren fahren.

Viele von ihnen treten von der Bergstation aus eine Wanderung an. Sie sollen in Zukunft auf sicheren Wegen unterwegs sein. Im öffentlichen Interesse sei auch die ungehinderte Benützung dieser Wegbereiche für Hilfs-, Rettungs- und Feuerwehreinsätze, teilt der Vizebürgermeister mit. Nach der Beschlussfassung will sich die Stadt darum bemühen, das Eigentum an den betroffenen Wegparzellen zu erwerben. Davon wollte der Grundeigentümer bisher aber nichts wissen. An der Nutzung der Straßen im Karrengebiet soll in Zukunft nichts ändern. Das bestehende Fahrverbot – ausgenommen sind Anrainer und forstwirtschaftlicher Verkehr – bleibt nach wie vor aufrecht.

  • VIENNA.AT
  • Dornbirn
  • Stadt stellt Nachbarn am Karren Rute ins Fenster
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen