AA

Spritpreise erreichten heuer Rekordhöhe

Der Spritpreis kletterte 2012 in Österreich auf ein neues Rekordniveau. Vorarlberg liegt im Bundesländervergleich nur knapp hinter Tirol, das mit fünf Cent über dem Österreich-Schnitt für einen Liter Benzin, das teuerste Bundesland ist.
Spritpreise im Vergleich
VOL.AT-Spritpreis-Service
Hier tanken Sie am billigsten

Laut dem Autofahrerklub ARBÖ geht mit 2012 nicht nur das teuerste “Tank-Jahr” seinem Ende zu. Laut der Zahlen des ARBÖ kostet Eurosuper derzeit 3,8 Cent pro Liter mehr als noch vor einem Jahr, der Liter Diesel einen Cent pro Liter mehr. Zum Finale warteten zudem die teuersten “Weihnachts-Tanktage” auf die Autofahrer. Vergleiche man die Spritpreise zum Start der Weihnachtsferien bis ins Jahr 2005 zurück, stelle man fest, dass zu Weihnachten der Sprit nie teuer war, als heuer, so der ARBÖ.

2005 etwa zahlte man pro Liter Eurosuper 1,035 Euro, pro Liter Diesel 0,976 Euro. 2008 fuhren die Österreich laut ARBÖ-Angaben besonders billig: Pro Liter Eurosuper waren damals nur 0,913 Euro fällig, pro Liter Diesel 0,942 Euro.

2012 teuerstes Sprit-Jahr

“Das Jahr 2012 war das teuerste Spritjahr in der Geschichte”, so Arbeiterkammer-Energie-Experte Dominik Pezenka. Im Jahresdurchschnitt kostete Diesel 1,410 Euro pro Liter, Eurosuper 1,450 Euro pro Liter. Im Vergleich zum Jahr 2011 entspreche das bei Diesel einem Anstieg um 6,0 Prozent, bei Eurosuper um 6,7 Prozent, ergab eine AK-Treibstoffpreisanalyse bei rund 1.500 Tankstellen in Österreich.

Einer Pendlerin, die Eurosuper tankt, kam der Arbeitsweg laut AK-Berechnungen heuer um rund 150 Euro teurer zu stehen als im Vorjahr. Wer heuer im Schnitt 15.000 km mit dem Auto gefahren ist, musste fürs Tanken um etwa 100 Euro mehr ausgeben als 2011. “Besonders dramatisch: bereits das Jahr 2011 übertraf preislich alles bisher da gewesene”, so die Arbeiterkammer.

Wettbewerbsbehörde lässt auf sich warten

Angesichts der Höchstpreise an den Zapfsäulen fordert AK-Präsident Herbert Tumpel die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) auf, “rasch ihre angekündigten Untersuchungsergebnisse zum Mineralölmarkt in Österreich” vorzulegen. “Das Jahr ist fast um und wir warten noch immer auf die Marktuntersuchung der Bundeswettbewerbsbehörde – das muss schneller gehen”, so Tumpel am Freitag.

Darüber hinaus müsse den “preistreibenden Spekulationen” von der Politik ein Riegel vorgeschoben werden und eine Beweislastumkehr auch für die Mineralölbranche umgesetzt werden – wenngleich der Nationalrat dieser bereits eine Abfuhr erteilte. Mit der Beweislastumkehr müssen Unternehmen beweisen, dass ihre Preise sachlich gerechtfertigt sind.

Preisvergleich zahlt sich aus

Grundsätzlich rät die Arbeiterkammer, Preise zu vergleichen. Allein im ersten Bezirk in Wien finde man innerhalb weniger hundert Meter Preisunterschiede von rund 14 Cent pro Liter an den Zapfsäulen. Vorm Tanken an Autobahntankstellen raten die Konsumentenschützer ab. Dort sei der Sprit deutlich teurer als an einer Straßentankstelle.

Innerhalb Österreichs ist Tanken in Tirol am teuersten. Laut AK-Treibstoffanalyse liegt der Spritpreis dort um fünf Cent über dem Österreich-Durchschnitt.

Mineralölverband verspricht AK

Der Mineralölverband (FVMI) hat am Freitag in einer Aussendung auf die in Österreich vergleichsweise günstigen Spritpreise hingewiesen. Im Verhältnis zur Kaufkraft sei Tanken nur in Luxemburg billiger als in Österreich. Die Arbeiterkammer hatte zuvor Rekordpreise an den Zapfsäulen angeprangert. Österreich könne sich vom internationalen Marktgeschehen nicht abkoppeln, argumentiert der FVMI. “Der starke Wettbewerb unter den Tankstellenunternehmen und der Kampf um Marktanteile tragen jedoch dazu bei, dass die Autofahrer in Österreich ein im europäischen Vergleich günstiges Preisniveau vorfinden”, so der Verband.

(APA)

  • VIENNA.AT
  • Spritpreise erreichten heuer Rekordhöhe
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen