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Spindelegger erinnerte an Anschluss-Jahrestag

Außenminister Spindelegger hat am Montag an den Jahrestag der nationalsozialistischen Machtübernahme in Österreich am 12. März 1938 erinnert und den österreichischen Unterstützern der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Israel gedankt: "Jeder Mensch guten Willens, der so wie ich Yad Vashem besucht hat, versteht, dass es unumgänglich ist, Antisemitismus, Hass und Vorurteile zu bekämpfen."
Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem


Spindelegger brachte seine hohe Wertschätzung für die Leistungen der Österreichischen Freunde von Yad Vashem zum Ausdruck und rief zur Unterstützung des Vereins auf. Er betonte, dass die Katastrophe des Nationalsozialismus und des Holocausts als Teil der österreichischen Geschichte stattgefunden haben und in die österreichische Identität eingegangen seien. Die daraus resultierende besondere Verantwortung erfordere nicht nur die Vermittlung historischen Wissens, sondern auch die Schaffung und Sicherung darauf aufbauender Werthaltungen, die dem Antisemitismus und ausländerfeindlichen Ressentiments entgegenwirken und ein Bewusstsein für konstruktiven interkulturellen Dialog und Toleranz schaffen.

Ebenso verwies der Vizekanzler auf die zahlreichen Maßnahmen, die Staat und Zivilgesellschaft in Österreich setzten, darunter “umfassende Holocausterziehung”, die Mitarbeit Österreichs in der Internationalen Holocaust Task Force, die Arbeit der österreichischen Zivildiener in Israel, der Ausbau beruflicher und menschlicher Kontakte zwischen Bildungseinrichtungen in Österreich und Israel, sowie die Sicherstellung guter bilateraler Beziehungen mit Israel, sowie eine engagierte Beteiligung Österreichs am internationalen Dialog der Kulturen und Religionen.

Der “Anschluss” Österreichs an Hitler-Deutschland wurde nach dem in Teilen der Bevölkerung mit Jubel aufgenommenen, deutsche Einmarsch vom 12. März 1938 vollzogen. Der damalige Kanzler Kurt Schuschnigg war am Vorabend unter dem Druck deutscher Ultimaten zurückgetreten. Tags darauf wurde das Bundesverfassungsgesetz “über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich” von Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Zwei-Tages-Kanzler Arthur Seyß-Inquart erlassen. Am 15. März hielt Hitler seine berüchtigte Rede am Heldenplatz, bei dem er vor 250.000 jubelnden Zusehern den Eintritt der “Ostmark” ins Deutsche Reich verkündete. In einer von der NS-Propaganda vorbereiteten Volksabstimmung am 10. April stimmten schließlich 99,75 Prozent der Österreicher für den Anschluss. Mehr als 60.00 österreichische Juden wurden von den Nationalsozialisten getötet.

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