Spindelegger an der Harvard University
Die Euro-Krise stelle in keiner Weise ein Risiko für die Europäische Union dar, sagte Spindelegger. Trotz der vielen negativen Finanzmeldungen der letzten Wochen sei der Euro beim derzeitigen Kurs von rund 1,29 Dollar ziemlich stabil geblieben. Dies bestätige die Widerstandskraft der Gemeinschaftswährung. Der Minister sprach über die Schwerpunkte der österreichischen Außenpolitik im Vorfeld der UNO-Generaldebatte, die am Montagvormittag in New York begann. Er nutzte die Gelegenheit, um dem amerikanischen Publikum ein modernes Österreich vorzustellen.
Die Basisdaten in den USA seien zum Teil schlechter als in der EU. Während die USA aber von Selbstvertrauen strotzten, ergehe man sich in der Union “in Selbstzweifeln und Zukunftsängsten”. Auf internationaler Ebene habe Österreich seit seiner Unabhängigkeit 1955 innerhalb der Vereinten Nationen und der Europäischen Union viele Erfahrungen gesammelt. Spindelegger wies in diesem Zusammenhang auf die Beteiligung Österreichs an UNO-Operationen zur Erhaltung des Friedens hin.
Was die Lage in Libyen angeht, verurteilte Spindelegger die Ausschreitungen und forderte das neue Libyen auf, hier einen klaren Strich zu ziehen und die Verantwortlichen für die Ermordung des amerikanischen Botschafters Christopher Stevens und drei seiner Kollegen in Benghazi rasch zur Rechenschaft zu ziehen.
Am Abend flog Spindelegger nach New York, wo ihn ein volles Programm mit mehr als einem Dutzend bilateraler Gespräche auf Ministerebene erwartet.