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Spendenbetrug nach Grazer Amoklauf: Frau legte Geständnis ab

Opfer des Spendenbetrugs können sich bei jeder Polizeiinspektion melden.
Opfer des Spendenbetrugs können sich bei jeder Polizeiinspektion melden. ©APA/HELMUT FOHRINGER (Symbolbild)
Die mutmaßliche Spendenbetrügerin in Zusammenhang mit dem Amoklauf an einer Grazer Schule dürfte auch umfangreichen Sozialbetrug begangen haben.

Die mutmaßliche Spendenbetrügerin in Zusammenhang mit der Amoktat an einer Grazer Schule dürfte auch umfangreichen Sozialbetrug begangen haben. Dies teilte die Landespolizeidirektion am Montag mit. Die Frau war am Freitag in der Südsteiermark festgenommen worden. Die 33-Jährige aus dem Bezirk Leibnitz hatte dabei rund 23.000 Euro unrechtmäßig bezogen. Laut Polizei sind noch weitere Ermittlungen im Gange. Opfer des Spendenbetrugs können sich bei jeder Polizeiinspektion melden.

Nach einem über das Bundeskriminalamt eingelangten Hinweis begannen Ermittler am 19. September mit den Erhebungen. Dabei ergab sich, dass die Frau schon am 11. Juni 2025 - einen Tag nach der Amoktat - über eine internationale Online-Crowdfunding-Plattform einen Spendenaufruf gestartet haben soll. Sie hatte sich dabei fälschlich als Hinterbliebene ausgegeben und auf diese Weise mehr als 37.000 Euro an Spenden lukriert. Davon dürfte jedoch nur ein geringer Anteil an betroffene Opferfamilien weitergegeben worden sein.

Anträge auf Rückerstattung stellen

Die Kriminalisten überprüften die Bankkonten der Verdächtigen, dabei wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz die darauf befindlichen Spendensummen sichergestellt. Betroffene bzw. getäuschte Personen können unter Verweis auf diese Ermittlungsverfahren persönlich Anzeige bei jeder Polizeiinspektion erstatten. Zudem kann die Rückerstattung einer Spende über das Antragsformular der Plattform "GoFundMe" beantragt werden. Die Plattform hat eine enge Kooperation mit den Ermittlungsbehörden bei der Aufklärungsarbeit zugesichert.

Die 33-Jährige soll auch unrechtmäßig Sozialleistungen in der Höhe von rund 23.000 Euro bezogen haben. Dabei verwendete sie teils gefälschte Aufnahmebestätigungen, um Pflegestipendien des AMS zu erhalten. Die entsprechende Ausbildung hatte sie aber nie begonnen. Durch die Ermittlungen konnte eine bevorstehende Auszahlung weiterer 14.000 Euro noch rechtzeitig verhindert werden.

Spendenbetrug nach Grazer Amoklauf: Geständnis nach anfänglichem Leugnen

Die Verdächtige hatte bei ihrer ersten Einvernahme sämtliche Vorwürfe noch bestritten. Angesichts der Beweislast gestand sie nun: Die Frau räumte ein, beim Spendenaufruf den Eindruck erweckt zu haben, selbst Angehörige des Amoklaufs zu sein. Sie habe aber nur einen Teil der Gelder für eigene Zwecke verwendet, alles andere habe sie nach eigenen Angaben noch an betroffene Familien weitergeben wollen. Sie wurde in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert. Ermittlungen zu etwaigen Mittätern sowie weiteren möglichen Straftaten dauern noch an.

(APA/Red)

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