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Spediteure auf Zöllnerstreik vorbereitet

Der Streik der Zöllner beim Gemeinschaftszollamt Wolfurt blieb am Dienstag ohne große Folgen, weil sich die meisten Spediteure darauf eingestellt hatten.

Gähnende Leere auf dem Amtsplatz beim Güterbahnhof Wolfurt: Wo sonst ständig 30 bis 40 LKW auf die Abfertigung warten, parkten am Dienstag lediglich drei oder vier Schwerfahrzeuge. Wer trotzdem sein Glück versuchte, wurde von den Streikposten vor dem Haupteingang abgewiesen. Bei ihnen gab es nur dann ein Durchkommen, wenn verderbliche Waren oder Arzneimittel zur Abfertigung angemeldet wurden. Das war zwei- oder dreimal der Fall. Ein deutscher LKW mit frischen Spargeln etwa konnte in Richtung Schweiz losfahren.

Während des Lokalaugenscheins der „VN“ auf dem Zollamtsgelände versuchte ein ausländischer Chauffeur, die notwendigen Stempel zu bekommen. Er musste unverrichteter Dinge wieder abziehen, weil sein Frachtgut nicht unter die Ausnahmebestimmungen fiel. Ähnlich erging es bis gegen Abend einer Handvoll anderer Fahrer.

Ruhe herrschte auch am Grenzübergang Lustenau – Au: Der grenzüberschreitende Schwerverkehr fiel aufgrund des Streiks in Wolfurt, wo seit 1. April die Abfertigung für den Raum Unterland abgewickelt wird, völlig aus.

Spediteure vorgewarnt

Für Mario Wüschner und Guntram Hämmerle, zuständig für die Einhaltung der Kampfmaßnahmen, war der äußerst geringe Andrang keine Überraschung:

„Die heimischen Spediteure waren vorgewarnt, und die Fahrer aus dem Ausland, die auf dem Weg in die Schweiz waren, dürften sich gegenseitig per Funk über den Streik informiert haben.“ Diese parkten am Dienstag in den Hinterhöfen der großen Speditionen oder auf Parkplätzen jenseits der deutschen Grenze.

„Für Mittwoch erwartet uns dafür die doppelte Arbeit“, prophezeite Abfertigungsstellenleiter Hämmerle. Sein Team sei darauf eingestellt, denn man wolle ja der Wirtschaft keinen unnötigen Schaden zufügen.

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