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Spaniens Wirtschaftslage verfinstert sich

Spaniens Wirtschaftslage verfinstert sich. Die viertgrößte Wirtschaftsmacht der Euro-Zone gerät immer tiefer in die Rezession, teilte die Madrider Zentralbank am Mittwoch mit. "Die jüngsten Informationen deuten darauf hin, dass die wirtschaftliche Aktivität im zweiten Quartal 2012 noch rascher schrumpft als in den ersten drei Monaten", hieß es in einem aktuellen Bericht.

Im ersten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,4 Prozent zurückgegangen. Eine Reihe von Indikatoren deuten nach Angaben der Zentralbank darauf hin, dass der Rückgang sich in der Zeit von April bis Juni noch beschleunigt habe. Im Mai 2012 seien 15,3 Prozent weniger Autos neu zugelassen worden als ein Jahr zuvor. Bei den Lastwagen betrage das Minus gar 25 Prozent.

Exportwirtschaft zeigt Schwächen

Auch die Exportwirtschaft, die 2011 noch das Zugpferd der spanischen Wirtschaft war, zeige Schwächen. Im April gingen die Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,5 Prozent zurück. Allein der Tourismus zeige eine positive Entwicklung. Im Mai stieg die Zahl der Spanien-Urlauber im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,8 Prozent.

Die EU-Kommission hat unterdessen staatliche Milliardenhilfen für den spanischen Sparkassenkonzern Bankia vorläufig genehmigt. Die Regierung in Madrid muss der Behörde aber binnen sechs Monaten einen Plan zur Restrukturierung der Bank vorlegen, wie die Kommission am Mittwoch in Brüssel erklärte.

Zur Rettung der Bank hatte der Staat Vorzugsaktien im Volumen von knapp 4,5 Mrd. Euro in Stammaktien umgewandelt. Die Bank musste außerdem mit einer Liquiditätsgarantie von 19 Mrd. Euro gestützt werden. EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia erklärte, die Bank müsse gründlich umgebaut werden. Dies werde durch die Umwandlung der Vorzugsaktien einfacher, weil das Institut damit völlig in Staatsbesitz übergehe.

 

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