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SP wirft VP "Desavouierung" von Studien vor

Die "Desavouierung wissenschaftlicher Studien, um den ’alles paletti’-Kurs weiterzuverfolgen" wirft SPÖ-Bildungssprecher Erwin Niederwieser der ÖVP vor.


Autoren an Kritiker: Buch lesen

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Archiv: PISA



Grund ist die Mitautorenschaft von VP-Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek am PISA-kritischen Buch „PISA zufolge PISA“. Die Studie sei zwar „weit weg davon, perfekt zu sein“, meinte Niederwieser in einer Aussendung, aber sie liefere als einzige derart umfassende Untersuchung vergleichbare Daten. „Sollen wir uns jetzt von allen Skirennen zurückziehen, weil nur die Zeit und nicht auch der Fahrstil oder das Outfit bewertet werden?“

Darüber hinaus ignoriere die ÖVP, dass neben PISA zahlreiche andere relevante Bildungsstudien in dieselbe Richtung weisen und für Österreichs Bildungssystem die gleichen Probleme ausmachen, betonte Niederwieser. Als Beispiel nannte er die soziale Ungerechtigkeit des Bildungssystems und den starken Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungslaufbahn. Insgesamt gehöre PISA zu den bestgeprüften Studien überhaupt. Dass die Untersuchung relevant sei, beweise auch der Umstand, dass sich bei jedem neuen Test mehr Länder weltweit beteiligen.

Der Vergleich der Studie mit dem Contergan-Skandal durch die Autoren liegt dem Grünen Bundessprecher Alexander Van der Bellen im Magen. Die ÖVP schrecke selbst davor nicht zurück, um vom Versagen der eigenen verfehlten Schulpolitik abzulenken. Dies sei ein „Missbrauch der Contergan-Opfer für Parteipropaganda“. Dabei sei die Strategie der Volkspartei klar, so Van der Bellen: „Eine weltweit anerkannte Studie soll unglaubwürdig gemacht werden, um die erwartbar schlechten Ergebnisse zu relativieren und damit die eigene Blockadepolitik in Schulfragen zu rechtfertigen.“

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