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Solidaritätslesung mit Menasse in Wien für Angeklagte im Schlepper-Prozess

Robert Menasse wird an der Solidaritätslesung für die Asylwerber teilnehmen
Robert Menasse wird an der Solidaritätslesung für die Asylwerber teilnehmen ©APA
Acht der Schlepperei im Rahmen einer kriminellen Vereinigung angeklagte Flüchtlinge stehen seit Monaten in Wiener Neustadt vor Gericht - am Donnerstag soll ein Urteil gefällt werden. Unter dem Titel "Fluchthilfe erlesen" kündigte die ÖH für Montagabend eine Solidaritätslesung an.
Verhandlung beendet
Urteil am Donnerstag

Stattfinden soll das Event für die Asylwerber aus dem Umfeld des “Refugee Protest Vienna” am Campus Altes AKH Wien. Mit dabei ist Robert Menasse.

Solidaritätslesung mit Menasse und Co.

Unter der Moderation von Fanny Rasul werden die anwesenden angeklagten Flüchtlinge aus Afghanistan, Pakistan und Indien ein Update über den Verlauf des im März begonnenen Verfahrens geben. “Der gesamte Erlös der Veranstaltung kommt den angeklagten Refugees für ihre Anwaltskosten zugute”, hieß es in der Aussendung der ÖH. Als weitere Lesende haben sich u.a. Eva Schörkhuber, Sabine Gruber, Leo Lukas, Robert Misik, Marlen Schachinger und Sibylle Hamann angekündigt.

Vorwürfe gegen Servitenkloster-Flüchtlinge

Den Asylwerbern, darunter ehemalige Asyl-Aktivisten und Servitenkloster-Flüchtlinge, wird u.a. angelastet, für illegal eingereiste Landsleute die Weiterfahrt in andere Länder organisiert zu haben. Sie zeigten sich teilgeständig, niemand will aber daran verdient haben. Die mehr als 70 Fakten nennende Anklage stützt sich auf Telefonüberwachungsprotokolle. Das Abspielen der insgesamt 12.000 Mitschnitte inklusive Übersetzungen, die zu Verhandlungsbeginn nicht unumstritten waren, nahm Wochen in Anspruch.

Beweisverfahren in Wiener Neustadt beendet

Am vergangenen Freitag wurde das Beweisverfahren nach 42 Verhandlungstagen beendet. Am Donnerstag stehen der Schlussvortrag der Staatsanwältin und die Plädoyers der insgesamt sieben Verteidiger am Programm, dann soll sich der Schöffensenat über die Urteile beraten.

ÖH äußerte Kritik

Die ÖH hatte bereits nach der Sommerpause des Prozesses Kritik am Verfahren geäußert: es zeige auf, “wie menschenfeindlich die österreichische Asylpolitik ist”. Hier würden Menschen kriminalisiert, die anderen Menschen in ausweglosen Situationen geholfen hätten. Viele Menschen, die nach Österreich flüchten, würden in ihren Heimatländern verfolgt, da sie politisch andere Meinungen vertreten. Darunter seien auch zahlreiche Studierende.

“Fluchthilfe erlesen” – Solidaritätslesung für die Angeklagten im Wiener Neustädter Schlepper-Prozess, 1.12., 18.30 Uhr, Campus Altes AKH, Hörsaal A/Hof 2, 1090 Wien

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