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Soldat wegen Misshandlung vor Gericht

Vor einem Militärgericht auf dem britischen Truppenstandort Hohne in Niedersachsen hat am Montag der erste Prozess gegen einen britischen Soldaten wegen Foltervorwürfen im Irak begonnen.

Dem 19-Jährigen wird vorgeworfen, an Misshandlungen und sexuellen Übergriffen gegen irakische Gefangene in der südirakischen Stadt Basra beteiligt gewesen zu sein, wie ein Sprecher des Militärgerichts sagte. Die Opfern sollen vorübergehend festgenommene Zivilisten gewesen sein, nicht Insassen eines Gefängnisses.

Der Angeklagte war im Sommer 2003 in Großbritannien festgenommen worden, nachdem die Beschäftigten eines Fotogeschäfts in der mittelenglischen Stadt Tamworth der Polizei einen Hinweis gegeben hatten. Dort hatte der Soldat „Erinnerungsfotos“ zum Entwickeln abgegeben, auf denen Presseberichten zufolge die Misshandlungen festgehalten worden waren. Für den Prozess waren zunächst zwei Verhandlungstage angesetzt. Drei weitere britische Soldaten müssen sich wegen dieser Vorwürfe ab Mittwoch vor einem Militärgericht in Osnabrück verantworten.

Nach Angaben der britischen Streitkräfte drohen den Angeklagten im Falle einer Verurteilung auch disziplinarische Maßnahmen. Sie könnten unehrenhaft entlassen werden und ihre Pensionsansprüche verlieren.

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