AA

Snowboard-Crosser blieben ohne Medaille

Die ÖSV-Herren sind am Montag (Ortszeit) im olympischen Snowboard-Cross-Bewerb am Cypress Mountain ohne Medaillen geblieben. Mario Fuchs und Lukas Grüner scheiterten im Semifinale, für Weltmeister Markus Schairer war bereits im Achtelfinale Endstation.
Snowboard-Cross der Herren

Am Ende gab es die Plätze 6 und 7 bzw. Rang 23 für Markus Schairer. Gold ging an den US-Titelverteidiger Seth Wescott, der sich im Finale vor dem Kanadier Mike Robertson und dem Franzosen Tony Ramoin durchsetzte.

Der erste Snowboard-Bewerb der Spiele 2010 entwickelte sich trotz schwieriger Bedingungen zu einem packenden und hartumkämpften Rennen, in dem viele Favoriten wie der Franzose Pierre Vaultier schon früh auf der Strecke blieben. Leider war es am Ende auch nicht der Tag der Österreicher. Zwar qualifizierte sich auch der mit drei gebrochenen Rippen angetretene Weltmeister Schairer als 21. für das 32-er-Finale, dort trafen aber dann gleich alle drei Österreicher im selben Achtelfinallauf aufeinander.

“Das war das Schlimmste, was passieren konnte. Wir hätten alle drei das Zeug für das Finale gehabt”, ärgerte sich Schairer, der ab der Mitte des Laufes auf jede weitere Attacke verzichtet hatte. “Wenn drei Landsleute vorne sind, schaut der Dritte, dass denen vorne nichts mehr passiert”, erklärte der Vorarlberger. “In so einem Lauf nimmt man einfach Rücksicht auf die anderen.”

Im Viertelfinale bewiesen Fuchs und Grüner, was an diesem Tag für Österreich drin gewesen wäre. Während der zweifache Gastein-Sieger Fuchs nach einem neuerlichen Blitzstart souverän gewann, fightete sich Grüner nach einem völlig verpatzten Start sensationell zurück und fing den Russen Andrej Boldikow auf der Ziellinie um wenige Zentimeter noch ab.

Alles schien angerichtet für den Aufstieg ins große Finale und den Kampf um Medaillen. Denn Fuchs schoss auch im Halbfinale mit dem roten Trikot für den Schnellsten wie eine Rakete aus dem Starthaus, kein Fahrer war im Bild von Fuchs’ Helmkamera zu sehen.

Doch dann überdrehte der routinierte Salzburger bei schlechter Sicht auf dem vom Regen rippigen Kurs in einer Steilkurve leicht, sein Board drehte sich ein und nach diesem fatalen Steher war der Weg ins Finale frei für die beiden US-Fahrer Wescott und Nate Holland. Grüner wurde nach einem verschlafenen Start nur Dritter. Im kleinen Finale sicherten sich die beiden Österreicher die Endplätze sechs und sieben.

Es war Fuchs auch kein Trost, dass im Finale Holland als Führender an der gleichen Stelle den gleichen Fehler beging. “Das ist unglaublich bitter heute. Der Kurs lag mir total, das Board war superschnell”, trauerte er der verpassten Chance nach. “Fünfter in der Quali trotz Fehler, in den ersten zwei Heats konnte ich mich sogar ein bisschen spielen, so leicht ging alles”, erzählte der 33-Jährige. “Und dann so ein Fehler, es ist unglaublich.”

Selbst Gold wäre möglich gewesen, glaubte Fuchs. “Aber ich darf mir keinen Vorwurf machen. So ist das bei Eintagesrennen eben. Es würde mich mehr ärgern, wenn ich es verbremst hätte.” Grüner war nicht ganz so enttäuscht: “Ich habe im Viertelfinale offenbar mein ganzes Glück aufgebraucht. Ich muss mit Platz sechs zufrieden sein, meine beste Saisonplatzierung.” Für beide Boarder ist nun alles offen. Fuchs ist 33, der 28-jährige Grüner macht seine Zukunft von der Finanzierung abhängig.

“Mario hat sich leider selbst mit einem Fehler rausgeschossen. Er wäre heute wohl Gold wert gewesen”, bedauerte auch ÖSV-Koordinator Christian Galler. “Aber es war eine Riesenwerbung für den Sport heute und wir haben uns mit nur drei Leuten teuer und gut verkauft. Dass wir das große Finale verpasst haben, ist natürlich ein grober Schönheitsfehler”, gestand Galler.

Statt Fuchs holte mit Wescott ein anderer 33-Jähriger Gold. Er ist nun der älteste Snowboard-Medallengewinner der Geschichte und der zweite nach dem Schweizer Philipp Schoch mit zwei Olympia-Goldenen. Sein Gold war die bereits 15. Snowboard-Medaille für die USA.

Am Dienstag fahren in Cypress die Cross-Damen um Medaillen. Wescotts Landsfrau Lindsey Jacobellis versucht dabei ihr “Hoppala” von Turin hinter sich zu lassen. Dort war sie als vermeintliche Siegerin nach einem “Tricksprung” am Zielsprung gestürzt.

Österreich schickt mit Maria Ramberger und Doresia Krings ein Mini-Team an den Start. “Aber wir haben schon bei den Herren gesehen, was auch mit nur wenigen Startern möglich ist”, sagte Galler. “Und wir haben am Ende der Spiele ja auch noch die Parallelrennen. Wir bleiben beim Ziel von zwei Medaillen, die nicht aus Bronze sind.”

  • VIENNA.AT
  • Wintersport
  • Snowboard-Crosser blieben ohne Medaille
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen