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Ski: Maier "fror" sich auf Weltcup ein und nahm Kugel mit

Bei minus fünf Grad in der Wiener "Icebar" hat sich Ski-Idol Hermann Maier am Freitag auf den Weltcup "eingefroren" und geht nach "wunderbarem Training" und "traumhafter Vorbereitung" motiviert in die alpine Saison, die nicht die letzte sein muss. Video 

Denn nach der WM im kommenden Februar in Val d’Isere liebäugelt der Salzburger durchaus auch noch mit den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver. Abhängig natürlich davon, wie es sportlich läuft.

Der vierfache Gesamtweltcupsieger, der seine Partnerschaft mit Raiffeisen um ein Jahr verlängerte und laut Marketing-Direktor Leodegar Pruschak einen leistungsbezogenen Vertrag unterschrieb, liegt in der Vorbereitung “komplett” im Plansoll, auch wenn ihn eine nun überstandene Grippe in den vergangenen zwei Wochen geschwächt hatte.

“Ich habe viel Ausdauer und Kraft trainiert. Wenn ich mit den Jungen trainiere und sehe, dass ich noch gleich gut, vielleicht besser, bin, motiviert mich das natürlich”, meinte der fit aussehende Doppel-Olympiasieger von 1998, der von seinem Kopfsponsor als Motivationsschub für sportliche Erfolge eine Weltcup-Kugel aus Eis überreicht bekam. Aus Kristall hat er bereits 14 zu Hause stehen.

Gespannt sei er gewesen, als er in Zermatt zum Training reiste, ob das Feuer in ihm noch brenne. “Wenn es 32 Grad plus hat und du auf den Gletscher fährst, ist das ja nicht so einfach. Aber ich war nach dem ersten Skitag begeistert und hatte eine Riesenfreude, mehr vielleicht als früher. Da war immer dieses ‘Du musst dominieren, musst gewinnen’; jetzt ist viel Freude da, ein großer Spaßfaktor.” Das positive Gefühl setzte sich in Chile fort, Maier konnte sich ganz aufs Skifahren konzentrieren. “Im Vorjahr hatte ich den Materialwechsel, neue Ski, neuer Schuh, das hat mich bis Weihnachten voll beschäftigt, das fällt nun weg”, erklärte der Head-Pilot.

Er sei zufrieden damit, wie sich die vergangene Saison entwickelt habe, schon da habe man gemerkt, dass das Material bei speziellen Bedingungen (Kitzbühel/Zweiter Super G, Fünfter Abfahrt) sehr gut funktioniert habe. Nun stehen Skifahren und Feilen an der Technik im Vordergrund. “Ich schaue, was zu meinem Stil passt, meinen Körperproportionen. Aber wenn man 54 Weltcuprennen gewonnen hat, braucht man sich nicht fragen, ob man was falsch gemacht hat. Aber man muss sich immer weiterentwickeln und schauen, was noch möglich ist.”

Offiziell hat Maier 53 Weltcupsiege, der 54., den er gern dazurechnet, wurde ihm im Dezember 1997 in Val d’Isere verwehrt, weil er nach dem Riesentorlauf einen Ski vor der Roten Linie abgeschnallt hatte. Die WM im kommenden Winter ebendort hat für den Flachauer deshalb einen besonderen Reiz. Und auch wenn er, angesprochen auf die Olympischen Spiele in Kanada, schmunzelnd meinte, “wenn ich relativ erfolgreich bin, kann ich mir auch vorstellen bis 45, 50 zu fahren”, so war ihm anzumerken, dass das Thema Karriereende derzeit absolut keines ist. “Es ist durchaus viel möglich”, lautete der Kommentar.

Und das beinhaltet auch den Riesentorlauf, den Maier wieder verstärkt in Angriff nehmen könnte, denn das Training zuletzt lief gut. “Die volle Konzentration gilt dem Super-G und der Abfahrt. Aber wenn ich eine gute Form habe, dann starte ich auch in Sölden im Riesentorlauf.” Maier will es aber halten wie zuletzt. “Ich schaue mir das Wettkampfprogramm nicht an, ich lasse es auf mich zukommen.” Pausen einzulegen werde er auch von seiner Form abhängig machen. Körperlich fühle er sich sehr gut, allerdings merke er, dass er im “reiferen Alter” mehr Regenerationszeiten brauche und mit den Kräften etwas haushalten müsse.

Angesprochen auf die Konkurrenz, rechnet Maier stark mit Aksel Lund Svindal. Der Norweger trainiert nach seiner schweren Verletzung seit März wieder: “Ich schätze ihn am Stärksten ein. Er ist der, der in meine Fußstapfen treten kann, was die Seriensiege betrifft. Er hatte sehr lange Zeit, sich vorzubereiten. Er brennt aufs Comeback.”

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