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Ski alpin: Alta Badia brachte für Reichelt "das Rad zum Laufen"

Gerade rechtzeitig vor Weihnachten ist Hannes Reichelt der ersehnte Befreiungsschlag gelungen. "Alta Badia hat das Rad zum Laufen gebracht", war sich der Salzburger sicher, dass Rang drei am Sonntag im Ski-Weltcup-Riesentorlauf von Alta Badia eine Initialzündung für ihn gewesen ist.

Für Reichelt war es der erste Stockerlplatz der Saison und somit auch der erste seit seinem Skiwechsel von Fischer zu Salomon.”Eine Materialumstellung braucht seine Zeit, zudem war ich bisher in der Saison oft nicht vom Glück verfolgt gewesen”, meinte Reichelt, dessen neuer Servicemann Sigi Scheibner in Radstadt nur 200 Meter Luftlinie entfernt von ihm wohnt. Nun will Reichelt bei der Abfahrt in Bormio gleich wieder aufzeigen, die selektive Stelvio-Strecke sollte ihm laut eigenem Ermessen liegen. Im Jänner möchte der 28-Jährige u.a. seinen Riesentorlauf-Podestplatz vom vergangenen Jahr in Adelboden wiederholen und ein Topergebnis beim Super G in Kitzbühel erreichen.

Ivica Kostelic hat in Alta Badia mit Rang zwei im Riesentorlauf überrascht und damit seinen ersten Podestplatz in dieser Disziplin erobert. Danach haute der Kroate auch verbal ziemlich auf die Pauke und hielt eine flammende Rede über die seiner Meinung nach völlig falsche Entwicklung der Disziplin Super G (seit 1982 im Weltcup).

“Der Super G ist mittlerweile eine reine Abfahrt, und zwar die gefährlichere Form der Abfahrt. Denn es gibt kein Training und weniger Sturzräume”, meinte Kostelic, der damit vor allem die Kurssetzung scharf kritisierte. “Jeder setzt, wie er will. Die FIS lässt durch ihr Regulativ jede Menge Platz für Manipulationen, und die werden auch genutzt. Vor allem das mächtigste Team macht, was es will. Und jeder weiß, wer das mächtigste Team ist”, feuerte Kostelic auch eine Breitseite Richtung ÖSV ab.

Seiner Meinung nach würden die österreichischen Trainer, wenn sie mit der Setzung betraut werden, für ihre Läufer setzen, zuletzt in Gröden sei dies vor allem für Hermann Maier passiert. Apropos Maier, dieser hat seinen Super-G-Sieg in Lake Louise mit Abfahrts-Latten erobert. Was für Kostelic das deutlichste Zeichen der Fehlentwicklung ist.

“Normalerweise sollte man sich vor einem Super G zwischen Riesentorlauf- und Super-G-Skiern entscheiden müssen, und nicht zwischen Super-G- und Abfahrts-Skiern.” Das Rennen in Lake Louise, der erste Super G der Saison, liegt Kostelic ganz besonders im Magen. “Da passiert das Drama um Lanzinger (Sturz im Kvitfjell-Super-G, Anm.) und dann ist das erste Rennen der Saison wieder wie eine Abfahrt.”

In dieser Hinsicht gab auch Reichelt, aktueller Super-G-Weltcupsieger, Kostelic recht. “Lake Louise war eine reine Abfahrt. Aus dem Lanzinger-Unfall wurde anscheinend nicht gelernt.” Kurssetzer in Lake Louise war allerdings kein Österreicher, sondern ein US-Amerikaner gewesen.

Kostelic verwies darauf, dass das Wort Super G für “Super Giantslalom”, also “Super Riesentorlauf” steht. “Aber diese Disziplin hat mit Riesentorlauf rein gar nichts mehr zu tun, diese Disziplin ist gar nichts. Man sollte sie umbenennen, zum Beispiel in Mini-Abfahrt.”

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