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Sinnliche Weihnachten sind in

Während die meisten Menschen mit den weihnachtlichen Klassikern die Geschmacksknospen ihre Lieben verwöhnen, macht sich daneben ein Trend zur sinnlichen statt besinnlichen Bäckerei breit.

Allein auf der Wiener Mariahilfer Straße gibt es nach APA-Recherche mindestens drei Geschäfte, die Backformen bieten, die unseren Großmüttern noch die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätten. Neben Blechteilen in Form von weiblichen Rundungen und männlichen tieferen Regionen erfreuen sich seit November die Formen „Back dir deinen Traummann bzw. Traumfrau“ größter Beliebtheit. In einem Geschenkshop auf der Wiener Einkaufsmeile standen während der APA-Suche eine Gruppe Frauen beim Regal.

Zuerst kicherten sie noch, riefen „Das gibt’s ja nicht“, doch am Ende verließen zwei von ihnen mit ihrem Märchenprinzen zum Selbermachen („Genussfertig mit Kuchenmischung und stabiler, wiederverwendbarer Backform“) das Geschäft. „Ja, die gehen relativ gut“, sagte ein Verkäufer lächelnd. Übrigens lässt sich der Backmann bzw. die -frau über zahlreiche Internetportale (um rund 20 Euro) bestellen. Doch nicht nur Blechteile sprechen nackte Tatsachen. In einer Schokothek auf der Mariahilfer Straße werden höchst erfolgreich spärlich bekleidete Nikoläuse und -läusinnen verkauft. Wer nicht nur mittels Backform Erotik versprühen möchte, sollte sich über die sinnliche Anziehungskraft gewisser Zutaten kundig machen. Etliche Inhaltsstoffe von Weihnachtsbäckerei haben eine aphrodisierende Wirkung.

Es gebe zwar keinen wissenschaftlichen Nachweis, doch Gewürzen wie Safran, Anis, Nelken oder Zimt werden eine anregende und die Lust steigernde Wirkung nachgesagt, erläuterte die Ernährungswissenschafterin Dr. Erika Diallo-Ginstl im APA-Gespräch. Schuld daran sind Alkaloide, die in den Gewürzen enthalten ist. Alkaloide sind organische, meist basische und stickstoffhaltige, natürlich vorkommende Verbindungen, denen ein drogenähnlicher Charakter zugesprochen wird. Zu den Alkaloide zählen u.a. Koffein, Nikotin und Morphin. Um die Verführungskunst zu verfeinern, sollte „Mann“ öfter zu Trüffeln greifen.

Der auch in Keksen enthaltene Stoff enthält laut Diallo-Ginstl eine Substanz, die dem männlichen Sexualhormon Androstenon ähnelt. Dieses wird über die Schweißdrüsen ausgeschieden und wirkt auf Frauen wie ein Lockstoff. Doch Vorsicht: Zu viel von der Köstlichkeit kann die Wirkung ins Gegenteil verkehren, erklärte die Ernährungsexpertin. Übrigens: Knoblauch wirkt ähnlich wie Trüffel. Doch er kommt wegen seines intensiven Geruchs nur gut an, wenn alle Beteiligten davon essen. Ingwer und Zimt fördern die Durchblutung und erzeugen Hitzewallungen im Körper, ähnlich wie beim Liebesakt.

Anis regt die Drüsen an und wirkt wie ein pflanzlicher Östrogen-Ersatz, sagte die Expertin. Er soll schon im alten Rom verwendet worden sein, wenn das Interesse an Sex nachgelassen hat. Kardamom galt bei den Arabern als leichtes Aphrodisiakum, so Diallo-Ginstl. Frauen profitieren von dem Gewürz insbesondere in den Tagen vor der Tagen: Es vertreibt nämlich angeblich PMS-Beschwerden. Lustfördernd ist auch die Muskatnuss mit ihrem wesentlichen Bestandteil im ätherischen Öl, dem Myristicin. Das Gewürz wurde früher von Scheichs verwendet, um die Haremsdamen willig zu stimmen. Myristicin ist in seiner Wirkung verwandt mit der Designerdroge Ecstasy, verändert das Bewusstsein und enthemmt. Der Stoff ist übrigens auch in der Dille, im Liebstöckel oder in der Petersilie enthalten.

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