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Simon-Wiesenthal-Zentrum fordert Darabos-Rücktritt

Die umstrittenen Aussagen von Verteidigungsminister Darabos (SPÖ) über Israel schlagen international weiter hohe Wellen. Das Simon-Wiesenthal-Zentrum forderte den Minister sogar zum Rücktritt auf. Darabos habe mit seinen Äußerungen Österreichs Neutralität hinsichtlich des Iran verletzt. Aus dem Büro von Darabos hieß es, die Rücktrittsaufforderung sei "lächerlich".


Der Sprecher von Verteidigungsminister Norbert Darabos, Stefan Hirsch, nannte gegenüber der “Presse” den Vorwurf des Antisemitismus “absurd”. Es sei erschütternd, wie undifferenziert die Aussagen des Ministers bewertet würden. Der Minister habe nicht Kritik an Israel geübt, sondern an einem ultrarechten Politiker.

Shimon Samuels, Direktor für internationale Angelegenheiten des Simon-Wienthal-Zentrums, sagte im Interview mit der “Jerusalem Post”, Darabos’ Aussagen seien besonders im Hinblick darauf “äußerst gefährlich”, dass Wien Sitz der internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) sei. Er finde es sehr seltsam, dass Darabos weiter Verteidigungsminister bleibe, obwohl sich die Österreichische Regierung offiziell von seinen Aussagen distanziert habe, so Samuels. Er bezeichnete Darabos’ Aussagen über Israel und dessen die Verharmlosung der iranischen Bedrohung als “modernen Antisemitismus”.

Darabos hatte in der “Presse” Israels Drohungen gegen den Iran als “entbehrlich” und Israels Außenminister Avigdor Lieberman als “unerträglich” bezeichnet. Er warf Israel zudem vor, “offenbar Außenfeinde wie den Iran oder auch die Palästinenser in den Vordergrund” zu stellen, um von inneren sozialen Problemen abzulenken. Außenminister Spindelegger (ÖVP) distanzierte sich darauf von Darabos’ Aussagen.

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