13 Jahre nach seinem ersten Sieg (im 125er-GP von Tschechien) “knackte” Rossi damit als zweiter Motorrad-WM-Fahrer nach seinem Landsmann Giacomo Agostini die Hunderter-Marke, auf den 15-fachen Weltmeister, der seine Serienerfolge in den Sechziger- und Siebziger-Jahren feierte, fehlen “Il Dottore” aber noch 22 Siege. “Das ist fantastisch, weil diese Strecke speziell ist und viel Geschichte hat. Mein Vater hat hier in der 250er-Klasse gewonnen”, kommentierte Rossi.
Im Gegensatz zum “Krimi” von Montmelo, wo Rossi den Sieg erst mit einem überraschenden Überholmanöver in der letzten Kurve vor dem Ziel perfekt gemacht hatte, fuhr er seinem Jubiläumserfolg am Samstag solo entgegen. Schon nach wenigen Runden hatte er sich von seinen Konkurrenten abgesetzt. Einzig Lorenzo vermochte bis zur Rennhälfte den Rückstand in engen Grenzen zu halten. Im Ziel lag der Spanier gut fünf Sekunden zurück, Stoner als Dritter schon über 20 Sekunden.
Kurz nach dem Ende des Rennens entrollte Rossi gemeinsam mit mehreren Helfern ein rund 15 Meter langes Transparent, auf dem jeder seiner bisherigen 99 Siege fotografisch dokumentiert war, und drehte mit einer Flagge (Aufschrift “100”) in der Hand eine vielumjubelte Ehrenrunde.
Das Rennen der 250-Kubikzentimeter-Klasse beim Grand-Prix der Niederlande gewann der Japaner Hiroschi Aoyama. Trotz einer defekten Honda nach einem Zusammenprall mit dem Spanier Alvaro Bautista fuhr Aoyama mit seiner Honda zu einem sicheren Sieg und übernahm mit dem zweiten Saison-Erfolg auch die Gesamtführung in der WM. Der zweite Rang ging an den Spanier Hector Barbera auf Aprilia vor Titelverteidiger Marco Simoncelli aus Italien auf Gilera.
Einen spanischen Sieg gab es in der 125 ccm-Klasse. Der Aprilia-Pilot Sergio Gadea setzte sich vor seinem Landsmann und Markenkollegen Julian Simon durch. Der Spanier Nicolas Terol, der ursprünglich als Zweiter ins Ziel kam, wurde wegen eines riskanten Überholmanövers eine Zeitstrafe aufgebrummt, wodurch er auf Platz fünf zurückfiel.