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Sieben Tote nach Erdbeben in Italien

Bei einem Erdbeben in der norditalienischen Region Emilia Romagna Sonntagfrüh sind sieben Personen ums Leben gekommen, mindestens 50 Personen wurden verletzt. Das Erdbeben, das auch in Österreich spürbar war, hatte eine Stärke wie jenes, das 2009 die mittelitalienische Stadt L'Aquila verwüstet hatte. Unzählige Gebäude und Fabriken wurden zerstört, wichtige Kulturstätten sind betroffen.


Die Zahl der Todesopfer stieg am Abend von zunächst sechs auf sieben. Eine 86-jährige Frau erlitt nach dem Erdbeben einen Hirnschlag und starb nach der Einlieferung ins Spital. Zuvor waren vier Arbeiter während der Nachtschicht in Fabriken durch einstürzende Dächer oder umstürzende Pfeiler erschlagen. Eine 37-jährige Deutsche und eine 103 Jahre alte Frau erlitten aus Panik einen tödlichen Kreislaufzusammenbruch.

Stark betroffen war die Gemeinde Sant’Agostino bei Ferrara. Hier musste die Bevölkerung ihre Wohnungen verlassen. Die Menschen wurden in einer Sporthalle untergebracht. In Mirandola bei Modena wurden die Kranken des städtischen Spitals aus Sicherheitsgründen evakuiert. Über 3.000 Personen mussten insgesamt ihre Wohnungen verlassen. 500 Sträflinge wurden aus Sicherheitsgründen aus Gefängnis von Ferrara evakuiert. Mehrere Fabriken in der Gegend von Ferrara wurden zerstört, 300.000 Laiber des in der Gegend hergestellten Parmesan-Käses gingen verloren. Die Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke zwischen Bologna und Florenz war mehrere Stunden lang unterbrochen.

Erhebliche Sachschäden wurden aus der ganzen Region gemeldet, teilte Italiens Zivilschutzchef Franco Gabrielli mit. Kunstwerke und Kulturgüter wurden auch viele Kilometer vom Epizentrum entfernt beschädigt. Besonders betroffen sind laut italienischem Kulturministerium Kirchen und Schlösser in den Provinzen Modena, Bologna und Ferrara.

Das Beben hatte um 4.04 Uhr die Region Emilia Romagna erschüttert. Sein Epizentrum lag nahe der Gemeinde Finale Emilia, 37 Kilometer nördlich von Bologna in der Ebene des Flusses Po. Die Stärke wurde mit 5,9 angegeben. Mehr als 80 Nachbeben erschütterten die Region, das heftigste hatte am Nachmittag eine Stärke von 5,1. In Finale Emilia fiel Medienberichten zufolge ein Feuerwehrmann von einer Mauer. Er wurde bewusstlos ins Krankenhaus gebracht und schwebt in Lebensgefahr.

Nach dem schweren Erdbeben sowie einem Bombenanschlag auf eine Berufsschule in der süditalienischen Stadt Brindisi am Samstag verließ Regierungschef Mario Monti frühzeitig den NATO-Gipfel in Chicago. Papst Benedikt XVI. bekundete seine Solidarität mit den vom Erdbeben betroffenen Menschen.

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