„Wir gingen in der Nacht vom 13. auf den 14. April in Dornbirn aus“, erinnert sich Max. Vor dem Lokal Mr. Johns begegnete ihnen eine rund zehnköpfige Polterabend-Gesellschaft. „Einer von ihnen, ich vermute der künftige Bräutigam, trug am Bein eine Kette mit einem Fußball. Der Ball sah ganz normal aus. Meine Freunde gingen hin, ich folgte und fragte aus Spaß, ob ich schießen soll.“ Max spielt beim FC Dornbirn im U17-Team und wurde jüngst in die Kampfmannschaft einberufen. Der Jung-Torwart hat also ordentlich Kraft im Fuß. Die Männer meinten, ein Schuss koste 2 Euro, der zweite sei gratis. Wenn ich den ,Angeketteten‘ zum Umfallen brächte, würde ich 5 Euro bekommen.“ Er dachte sich nichts, zahlte, einer der Männer platzierte den Ball und Max trat mit voller Kraft zu.
Böse Überraschung
Max fühlte sich, als hätte er gegen eine Wand getreten, der Ball bewegte sich nur wenige Zentimeter. „Ich kippte um, dann folgten die Schmerzen. Die anderen lachten nur und sagten, dass der Ball mit Beton gefüllt war. Ich spürte, wie mein Fuß anschwoll. Die Männer der Polterabend-Gesellschaft gaben mir 5 Euro und meinten, ich solle was trinken gehen. Dann gingen sie und ließen mich liegen.“ Für Max war rasch klar, dass der Abend damit beendet war, auch seine Freunde merkten das und riefen die Rettung. Im Krankenhaus hatte das Personal scheinbar ein ähnliches Feingefühl wie die Polterer: „Dort war man sehr amüsiert und lachte über die Geschichte.“ Max‘ Mittelfußknochen war gebrochen, später sollte auch noch ein gebrochener Mittelrist diagnostiziert werden. Während seines Krankenhausaufenthaltes erlitt Max auch noch einen Kollaps. „Die Meisterschaftssaison ist für mich gelaufen“, seufzt er. „Meine alte Form erreiche ich vorraussichtlich erst in einem Jahr wieder. Ich hoffe, dass ich keine bleibenden Schäden davon trage.“ Der Unfall hat außer seiner Fußball-Karriere natürlich alle Lebensbereiche beeinflusst – auch die Schule. „Hinzu kommen die Schmerzen“, erklärt er. „Ich bin sehr wütend auf die Leute. Sie haben den Ball bewusst manipuliert und mich dann reintreten lassen. Das geht über einen Scherz hinaus, das war böswillig – sie mussten wissen, was passieren könnte bzw. wird.“ Max hat Anzeige erstattet, die Polizei sucht derzeit nach den Verantwortlichen, ihm geht es aber nicht um Schmerzensgeld: „Die Leute sollen wissen, dass sie etwas falsch gemacht haben, dass ihr Tun Folgen für andere Menschen – in dem Fall für mich – hat. Damit so etwas nicht nocheinmal vorkommt!“ Hinweise zur Identität der Polterabend-Gruppe an die PI Dornbirn, 059 133 8140.