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Serbiens Innenministerium dementiert Migranten-Misshandlung

Das serbische Innenministerium hat einen Bericht von Human Rights Watch (HRW) über Misshandlung von Migranten und Asylsuchenden am Mittwoch zurückgewiesen. An das Innenministerium habe sich kein Migrant mit der Beschwerde gewandt, von Polizeibeamten misshandelt worden zu sein, hieß es in einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der APA.


Die im Bericht auf Basis der Befragung von 81 Asylsuchenden und Migranten enthaltenen Vorwürfe wären “nicht durch Tatsachen und Beweise untermauert”, die helfen könnten, die konkrete Verantwortung von Polizeibeamten festzustellen, meint das Innenministerium weiter.

Die Menschenrechtsorganisation berichtete, dass in Serbien die Menschenrechte von Migranten und Asylsuchenden von der Polizei verletzt würden. Die Regierung von Ministerpräsident Aleksandar Vucic wurde aufgefordert, die Polizeigewalt sofort zu stoppen.

Human Rights Watch hatte laut dem Bericht zwischen November 2014 und Jänner 2015 81 Asylsuchende und Migranten, darunter 18 Kinder, an unterschiedlichen Orten in Serbien, aber auch in Mazedonien befragt. Diese berichteten von Übergriffen, Drohungen, Beleidigungen und Erpressungen seitens der Polizei. Minderjährige Flüchtlinge erhielten nicht den besonderen Schutz, der ihnen völkerrechtlich zusteht, auch wurden Sammelabschiebungen nach Mazedonien vorgenommen, hieß es im Bericht. Einige Familien und unbegleitete Kinder konnten sich nicht als Asylsuchende registrieren lassen.

Nach Angaben des Kommissariats für Flüchtlinge und Migranten der serbischen Regierung wurden in den ersten zwei Monates des Jahres 2015 2.232 Asylsuchende in Unterkunftszentren gebracht. Landesweit gibt es fünf solcher Zentren mit insgesamt 800 Betten. Zu keinem Zeitpunkt habe es Unterkunftsprobleme gegeben, hieß es auf eine Anfrage der APA. Auch derzeit seien die Kapazitäten nicht voll belegt.

Laut früheren Medienberichten halten sich Asylsuchende und Migranten in Serbien nicht länger auf. Das Land werde eher zum Zwischenstopp auf dem Weg in EU-Staaten genutzt.

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