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Serbien wählt ein zweites Mal

Der Hohe Vertreter für die EU-Außenpolitik Javier Solana, hat die Bürger Serbiens aufgefordert, sich am Sonntag an der Wiederholung der Präsidenten-Wahl zu beteiligen.

„Die wahlberechtigten Serben müssen am Sonntag die Gelegenheit nutzen, um die innere politische Stabilität für die bevorstehenden Jahre zu sichern und Serbien einen legitimen, demokratisch gewählten Präsidenten zu geben, der sie durch die Zeitspanne der Veränderungen führen wird“, heißt es in einem Artikel Solanas, den die auflagenstarken Belgrader Tageszeitungen „Politika“ und „Vecernje novosti“ veröffentlichen.

Mit einer Aufforderung zur Wahlteilnahme hatte sich am Mittwoch bereits die Belgrader Expertengruppe „G-17plus“ gemeldet, die dieses Mal keinen Präsidentschaftskandidaten nominiert hatte. Belgrader Printmedien haben in den letzten Tagen mehrere Appelle verschiedener Intellektuellengruppen zur Wahlteilnahme gebracht.

Die Wahl am Sonntag dürfte laut Meinungsforschern erneut an der niedrigen Wahlbeteiligung scheitern. Sollte die Teilnahme die notwendige 50-Prozent-Grenze überschreiten, so wird der jugoslawische Staatschef Vojislav Kostunica einen sicheren Sieg feiern. Gemäß einer Meinungsumfrage von „Strategic Marketing“ waren vergangene Woche etwa 47 Prozent der Wahlberechtigten entschlossen, am Urnengang teilzunehmen. Weitere 32 Prozent sollen sich gegen die Wahlteilnahme ausgesprochen haben. Der Rest war noch unentschieden. Seit Anfang letzter Woche läuft in Serbien auch eine OSZE-Werbekampagne, die darauf abzielt, die Bürger Serbiens zur Teilnahme am Urnengang zu bewegen.

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