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Sensationeller Wildbienenfund entlang der Wiener Öffi-Trassen

Auch Wildbienen fühlen sich in den Grünflächen der Wiener Linien wohl.
Auch Wildbienen fühlen sich in den Grünflächen der Wiener Linien wohl. ©Wiener Linien
Die "Grobpunktierte Schmalbiene" wurde in Österreich bisher zweimal gefunden - zuletzt vor 48 Jahren. Nun konnten Boku-Forscher das Insekt entlang von Bim-Gleisen und U-Bahn-Trassen in Wien entdecken. Die Wiener Linien wollen die Biodiversität schützen.

Ein Forschungsteam der Universität für Bodenkultur (Boku) hat in Wien eine ungeahnte Artenvielfalt entlang von Bim-Gleisen und U-Bahn-Trassen entdeckt. Ein konkreter Maßnahmenkatalog der Wiener Linien soll nun Wildbienen & Co. schützen und Biodiversität in der Stadt forcieren.

Artenvielfalt auf Öffi-Flächen untersucht

Insekten wie Wildbienen sind wichtig für die Bestäubung verschiedener Pflanzen, Obst- und Gemüsesorten. Die Wiener Linien untersuchten deshalb, wie sie am Mittwoch in einer Aussendung berichteten, gemeinsam mit dem Forschungsteam zwei Jahre lang 25 Öffi-Flächen entlang der Gleiskörper von U- und Straßenbahn-Linien. Besonders das Vorkommen verschiedener Pflanzenarten, Heuschrecken, Tagfalter und Wildbienen stand im Fokus.

Blaue Mauerbiene mit Bus
Blaue Mauerbiene mit Bus ©Sophie Kratschmer

Auch gefährdete Arten gefunden

"Die Grünflächen neben den Schienen bieten zahlreichen Tieren und Pflanzen einen sicheren Lebensraum. Diese Studie zeigt, wie wichtig das für den Klimaschutz in unserer Stadt ist", betonte Öffi-Stadtrat Peter Hanke. Auf den insgesamt knapp 3,7 Hektar Untersuchungsflächen wurden 378 Pflanzenarten sowie 25 Heuschrecken-, 40 Tagfalter- und 155 Wildbienenarten nachweisen - bei den Tagfaltern sieben gefährdete Arten der Roten Liste.

©APA/WIENER LINIEN/ALEXANDER ZALOKAR

"Grobpunktierte Schmalbiene" zuletzt vor 48 Jahren gefunden

Zur Begeisterung des Forschungsteams fanden sich auch einige Besonderheiten unter Arten - wie die "Grobpunktierte Schmalbiene". "Von ihr sind aus Österreich bisher lediglich zwei Funde bekannt, wobei der jüngere bereits 48 Jahre zurückliegt", berichtete Boku-Wildbienenspezialistin und Projektleiterin Bärbel Pachinger. Es haben sich auch einige "Charaktertiere" auf den Flächen gezeigt, etwa die wärmeliebende "Italienische Schönschrecke": "Entlang der Gleise fühlt sie sich anscheinend besonders wohl. Wir haben sie daher liebevoll 'Wiener Linien Schrecke' genannt", so Pachinger.

Eine "Italienische Schönschrecke" alias "Wiener Linien Schrecke"
Eine "Italienische Schönschrecke" alias "Wiener Linien Schrecke" ©Matthias Kropf

Um in Zukunft das Netz der Wiener Linien für Pflanzen und Tiere "noch attraktiver" zu gestalten und "zum Netz der Biodiversität" zu machen, wie es Geschäftsführer Günter Steinbauer formulierte, wurde ein Pflegeplan entwickelt. Unter anderem sollen Flächen seltener gemäht werden. Die Biodiversitätsstrategie wird durch Ansäen von Blumenwiesen und Zurückdrängen von unerwünschten Pflanzenarten erweitert.

(APA/Red)

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