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„Senegal war eine Achterbahn der Gefühle“

Zweimal im Jahr sind die Verantwortlichen von „Wissen macht Stark“ und „Leprahilfe Senegal“ vor Ort in MBalling.
Zweimal im Jahr sind die Verantwortlichen von „Wissen macht Stark“ und „Leprahilfe Senegal“ vor Ort in MBalling. ©Verein
Gemeinsam mit fünf Freiwilligen unternahmen Natalie und Markus Moosmann eine Projektreise nach MBalling.
Frühjahrs-Projektreise nach MBalling

Dornbirn. „Es gibt so viele verschiedene Erlebnisse, die mich tief berührten, aber etwas, das noch ganz tief in mir nachklingt, ist die Lebensfreude der Menschen in MBalling, obwohl sie in Verhältnissen leben, die wir uns nicht einmal vorstellen können“, meinte Petra S. nach ihrer Rückkehr aus dem Senegal. Sie ist eine von fünf engagierten Vorarlbergern, die Natalie und Markus Moosmann auf eigene Kosten bei ihrer Projektreise nach Senegal begleitet haben. Zweimal im Jahr reisen die Obleute der Vereine „Wissen macht Stark“ und „Leprahilfe Senegal“ in das westafrikanische Land, leisten Hilfe vor Ort und planen weitere Maßnahmen.

Bildung eröffnet Chancen

„Wissen macht Stark“ fördert die Bildung von Kindern und Jugendlichen in MBalling. Natalie Moosmann hat das Projekt vor zehn Jahren ins Leben gerufen mit dem Ziel, den jungen Menschen und Familien im Dorf Zukunftschancen zu eröffnen. Durch Schulpatenschaften können die Jugendlichen weiterführende Schulen besuchen. „In den zwei Wochen in Senegal, konnten wir dank der sofortigen Patenschaft-Zusagen über Facebook wieder acht neue Kinder in unser Schulförderprogramm aufnehmen“, freut sich Natalie Moosmann. Mittlerweile hat der Verein mit Hilfe von Spenden im Dorf vier Schulen gebaut und rund 900 Schulplätze geschaffen. Derzeit wird ein öffentlicher Kindergarten mit neun Klassen errichtet. Natalie Moosmann informierte sich vor Ort über den Fortschritt der Bauarbeiten, die kurz vor dem Abschluss stehen. Jetzt geht es an die Innenausstattung. „Die Böden müssen verfliest und die Wände gestrichen werden – die drei Dorf-Tischler haben bereits den Auftrag für die Kindergartentische und Bänke bekommen. Obwohl wir hierfür das Geld noch nicht komplett beisammen haben und uns über Spenden sehr freuen würden“, erzählt die Obfrau von „Wissen macht Stark“.

Hilfe in Notsituationen

Neben der Förderung der Bildung werden auch Familien in Notsituationen durch Sofortmaßnahmen wie Mutter-Kind-Pakete für Neugeborene vor Ort unterstützt. Während ihrer Senegalreise standen für die Teilnehmer zahlreiche Hausbesuche auf dem Programm. Dabei wurden Lebensmittelpakete sowie mitgebrachte Kleidung an die Familien verteilt, Arztkosten wurden übernommen und notwendige Hausreparaturen in die Wege geleitet. „Wir erlebten eine Achterbahn der Gefühle. Berührt hat uns am allermeisten die Armut, mit der die Familien leben müssen. Zugleich aber auch die Dankbarkeit der einzelnen Familien. Die Vereine „Leprahilfe“ und „Wissen macht Stark“ sind für das Dorf sehr wertvoll, weil die Hilfe genau den Menschen zugutekommt, die sie am dringendsten brauchen“, zeigten sich Heidi und Regina beeindruckt.

Unterstützung Leprakranker

Noch länger als „Wissen macht Stark“, nämlich schon seit den 1980er Jahren ist die „Leprahilfe Senegal“, die seit Herbst von Markus Moosmann als Obmann geführt wird, in MBalling tätig. MBalling wurde in den 50er-Jahren von der senegalesischen Regierung als Leprakolonie begründet. Derzeit gibt es hier circa 60 Leprazimmer. „Da die leprösen Menschen aufgrund ihrer Verstümmelungen und körperlichen Beeinträchtigungen nicht in der Lage sind, ihre Räume zu säubern, sind die meisten davon in sehr schlechtem Zustand. Jedes Jahr versuchen wir mindestens vier Zimmer zu renovieren“, berichtet Markus Moosmann. Vom Verein wird Aufklärung rund um die Leprakrankheit betrieben, medizinische Unterstützung geleistet und mittels Patenschaften werden Familien mit einem monatlichen Beitrag von 25 Euro unterstützt. Rund 140 Schwerstbehinderte werden täglich mit einer warmen Mahlzeit versorgt.

Nach intensiven zwei Wochen ging es für die Vorarlberger mit vielen Plänen wieder zurück ins Ländle. Die nächste Aktion ist der Buch- und Spieleflohmarkt am 15. Juni 2019 von 6.30 bis 14 Uhr in der Schulgasse. „Wir benötigen noch dringend Kuchen für den Verkauf sowie freiwillige Helfer fürs Laden und Entladen der Bücher, den Aufbau von Stand und Zelt, die Ausgabe der Tombolapreise und auch für den Verkauf der Bücher und Spiele. Wer interessiert ist und Zeit hat, bitte rasch melden, da wir bereits die Einteilungen dafür machen“, sagt Natalie Moosmann.

Alle Infos zur Arbeit der beiden Vereine findet man unter www.wissen-macht-stark.org und unter www.leprahilfe.org.

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