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Selbstmordanschlag im Kurdengebiet von Syrien

Bei einem Selbstmordanschlag im Kurdengebiet im Norden Syriens sind am Sonntag mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Mehrere weitere seien bei dem mit einer Autobombe verübten Anschlag in der Stadt Kamischli verletzt worden, berichtete das syrische Staatsfernsehen. Gegner von Präsident Assad fanden nach eigenen Angaben in einem Keller in Damaskus die Leichen von 30 Vermissten.


Der sogenannte Rat der Führung der Revolution in Damaskus teilte am Sonntag mit, die Toten seien in einem Kellergewölbe im Stadtteil Asali entdeckt worden. Sie seien alle hingerichtet worden. Es handle sich um Bewohner des Viertels sowie um einige Männer, die an verschiedenen Straßensperren festgenommen worden seien und seither als vermisst gegolten hätten.

Der Irak will unterdessen mit Flugzeugkontrollen Waffenlieferungen aus dem Iran nach Syrien unterbinden. Das zwischen den beiden Verbündeten Iran und Syrien liegende Land kommt damit einer Forderung der USA nach. Der irakische Außenminister Hoshyar Zebari sagte am Wochenende der in London erscheinenden Zeitung “Al-Hayat”, iranische Maschinen im irakischen Luftraum mit Ziel Syrien sollten stichprobenartig zur Landung aufgefordert und durchsucht werden. Die USA hätten am Rande der jüngsten UNO-Vollversammlung Befürchtungen geäußert, dass der Iran über diese Kanäle Waffen an die Regierung von Präsident Assad liefere.

Zum sinnlosen Töten in Syrien gesellt sich jetzt auch die wahllose Zerstörung seines Kulturerbes. Im mittelalterlichen Basar von Suk al-Madina in der syrischen Stadt Aleppo seien bereits mindestens 1.500 Geschäfte durch die Flammen zerstört worden, hieß es am Sonntag. Händler wurden am Sonntag nach eigenen Angaben von der Armee daran gehindert, den Schaden zu begutachten, nachdem dort am Samstag reihenweise Stände in Flammen aufgegangen waren. Der Markt gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO und ist der größte dieser Art weltweit. “Die Nachrichten aus Aleppo sind zutiefst erschreckend”, kommentierte UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokowa am Sonntagabend.

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