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"Sehr, sehr krank"

Der wegen Kindesmissbrauchs unter Anklage stehende US-Popstar Michael Jackson ist in die Notaufnahme eines Krankenhauses eingeliefert worden.

Dies teilte Richter Rodney Meville im südkalifornischen Santa Maria mit. Wegen der Krankheit des Angeklagten setzte er den Prozess bis nächste Woche aus. Richter, Staatsanwaltschaft und Anklage sind in dem vor zwei Wochen begonnenen Verfahren weiter mit der Auswahl der zwölf Geschworenen beschäftigt. Dies wird voraussichtlich noch mehrere Wochen in Anspruch nehmen.

Jackson war laut Melville bereits auf dem Weg zum Gericht, als sich sein durch die Grippe geschwächter Zustand gezeigt habe. Jacksons Anwalt Thomas Mesereau sagte, sein Mandant sei „sehr, sehr krank“. In dem vor zwei Wochen begonnenen Verfahren ist Jackson angeklagt, zwischen Februar und März 2003 einen damals 13-jährigen und krebskranken Buben sexuell missbraucht zu haben. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft.

Seit Beginn des Verfahrens war der Sänger regelmäßig und pünktlich erschienen. Auch am Montag hatte er persönlich an dem Verfahren teilgenommen. Der Richter versprach ihm bei dieser Gelegenheit ein trotz des Medienrummels faires Verfahren. Er sei weder „gekauft“ noch habe er bereits seine Meinung gebildet, versicherte Melville. Er fügte hinzu, dass er sich eine Jury wünsche, die ebenso eingestellt sei wie er.

Am Montag hatte die mündliche Befragung der verbliebenen 250 Kandidaten für die Jury begonnen. Staatsanwaltschaft und Verteidigung veröffentlichten zudem eine Liste ihrer insgesamt 500 möglichen Zeugen. Auf der Liste der Verteidiger findet sich ein Staraufgebot allererster Güte. Jacksons langjährige Freundin, die Schauspielerin Elizabeth Taylor, soll ebenso seine Unschuld bezeugen wie die Musiker Quincy Jones, Diana Ross und Stevie Wonder, der Basketballstar Kobe Bryant sowie die Talkmaster Larry King und Jay Leno. Selbst zwei von seinen drei Kindern, Prince Michael Junior und seine Tochter Paris, könnten möglicherweise für ihren Vater in den Zeugenstand gerufen werden.

Die Verteidigung will den US-Kinderstar Corey Feldman sowie den britischen Journalisten Martin Bashir vorladen. Dessen Dokumentarfilm von 2003, „Living with Michael Jackson“, der den Popstar Händchen haltend mit dem im Zentrum des Falles stehenden Buben gezeigt hatte, hatte die Ermittlungen ausgelöst.

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