Sechs der Votivkirchen-Flüchtlinge sind am Freitag zumindest vorübergehend ins Krankenhaus gebracht worden. Das bestätigte Caritas-Wien-Sprecher Klaus Schwertner am Nachmittag. Grund seien Kreislaufprobleme gewesen, die Betreffenden seien kollabiert. Voraussichtlich werde eine ambulante Behandlung nötig sein bzw. die Notwendigkeit einer stationären Aufnahme sei noch nicht geklärt.
Zwei Festnahmen nach Räumung des Protestcamps
Laut Polizei wurden zudem zwei Personen nach dem Fremdenpolizeigesetz festgenommen, 19 Anzeigen seien nach der Kampierverordnung und fünf Anzeigen wegen sonstiger Verwaltungsübertretungen erstattet worden, teilte die Polizei mit. Bei 20 Personen seien Identitätsfeststellungen durchgeführt worden. Die Organisatoren des Camps beklagten in einer Aussendung, dass alle Zelte und das Inventar zerstört worden seien. Die Personen, die sich in den Zelten befanden, hätten sich vor diesen aufstellen müssen und seien “von allen Seiten fotografiert und gefilmt” worden.
Die Caritas, die gemeinsam mit den Johannitern die Betreuung der Flüchtlinge übernommen hat, zeigte sich von der Räumung “überrascht”. In der Votivkirche selbst blieb vorerst alles beim Alten. Die Polizei betonte, man werde nur auf Wunsch der Erzdiözese tätig werden. Den wird es aber nicht geben, hielt Bischofsvikar Schutzki fest: “Eine Räumung in der jetzigen Situation schließen wir aus.” (APA)