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"Sebastian Kurz ist ein richtiger Mann": ÖVP in den Wahlkampf gestartet

Vitali Klitschko wünschte Sebastian Kurz im Wahlkampf alles Gute.
Vitali Klitschko wünschte Sebastian Kurz im Wahlkampf alles Gute. ©APA/ROLAND SCHLAGER
Die ÖVP inszeniert ihren Wahlkampf als Österreich-Rundfahrt. Beim Auftakt in Wien war auch Vitali Klitschko dabei, der Sebastian Kurz alles Gute wünschte.
Beim Wahlkampfauftakt
Das Wahlprogramm der ÖVP
Sebastian Kurz im Portrait

Mit einer dreitägigen Bundesländertour hat die ÖVP am Freitag ihren Intensivwahlkampf begonnen. Zum Auftakt appellierte Spitzenkandidat Sebastian Kurz in Wien und wenige Stunden später in Tulln an seine Unterstützer, trotz hervorragender Umfragen um jede Stimme zu "laufen": "Rasten wir uns in den nächsten Wochen nicht auf den guten Umfragewerten aus."

Türkise Motivationstour durch die Bundesländer

Informell läuft der türkise Wahlkampf seit der Absetzung Kurz' durch den Misstrauensantrag Ende Mai - erste Plakate und eine ausführliche Bundesländertour inklusive. Zum Beginn des Intensivwahlkampfs besucht die ÖVP nun noch einmal alle neun Länder im Schnelldurchlauf.

"Wir wollen unseren Kanzler wieder zurück", gab Moderator Peter L. Eppinger gleich beim Auftaktevent vor der politischen Akademie der ÖVP in Wien als Motto aus. Als "Überraschungsgast" dabei war der konservative Kiewer Bürgermeister und Ex-Boxchampion Vitali Klitschko, der seinem "langjährigen Freund" Kurz alles Gute wünschte. Später in Niederösterreich kamen dann noch Wahlempfehlungen der per Video zugespielten Ex-FPÖ-Vizekanzlerin Susanne Riess und vom Fußballtrainer Frenkie Schinkels dazu.

Trotz fixem Platz eins: Kurz warnte vor Koalition gegen die ÖVP

Eigentlich könnte die ÖVP das Wahlkampffinale entspannt angehen, liegt sie in den Umfragen doch konstant 15 Prozentpunkte vor SPÖ und FPÖ. Trotzdem - oder gerade deshalb - bemühte sich Kurz nach Kräften, die Partei zum Wahlkampfeinsatz zu motivieren: Man müsse die positive Stimmung auch in Stimmen umwandeln und eine Koalition gegen die ÖVP verhindern, gab Kurz den nach Parteiangaben 800 Fans vor der ÖVP-Parteiakademie mit auf den Weg.

Wenige Stunden später in Niederösterreich dann zwar deutlich mehr Publikum - etwa 3.500 in der Messehalle Tulln - aber die selbe Kernbotschaft: "Sobald es eine Mehrheit gegen uns gibt, wird diese Mehrheit genutzt werden. Erster werden reicht bei dieser Wahl nicht. Wir müssen verhindern, dass es eine Mehrheit gegen uns geben kann", warnte Kurz Funktionäre und Mitglieder. Den mutmaßlichen Cyberangriff auf die Parteizentrale bezeichnete er einmal mehr als "Angriff auf die Demokratie".

Event in Tulln als große Kurz-Show

Die inhaltlichen Schwerpunkte des Wahlkampfes streifte der VP-Chef in seiner nicht einmal halbstündigen Rede nur kurz: Steuersenkung, Pflegeversicherung, den Schutz der "kulturellen Identität" und die Bekämpfung des Klimawandels nicht durch "plumpe Besteuerung", sondern durch Innovation.

Inszeniert war das Event in Tulln als große Kurz-Show: Der Parteichef wurde als bodenständiger, tierliebender Familienmensch vorgestellt. Selbst sein - auf einem der Wahlplakate abgebildetes - Patenkind Maximilian wurde über "den Sebastian" interviewt. Ausführlich erinnerte die Veranstaltungsregie das Publikum mit Videozuspielungen außerdem an die Ibiza-Affäre, den Misstrauensantrag und an den mutmaßlichen Hackerangriff auf die Parteizentrale.

Neun Bundesländer im Schnelldurchlauf

Generalsekretär Karl Nehammer erinnerte mit dramatischem Unterton an die "Allianz von Wut, Neid und Zorn" bei der Abwahl der türkisen Übergangsregierung und warnte vor einer Neuauflage im Herbst. Zu Wort kamen im Vorprogramm auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Letztere versprach Wahlkampfeinsatz "bis zur letzten Minute".

Im Anschluss zog der türkise Tross weiter nach Oberpullendorf im Burgenland. Am Samstag stehen noch Ried, Graz und Villach am Programm. Am Sonntag folgen Salzburg, Kufstein und Bregenz.

(APA/Red)

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