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Schweizer neidisch auf Berthold

Erfolg schürt Neid. Wie im Falle von Mathias Berthold. Der neue österreichische Herren-Skichef kann in zehn Rennen auf vier Siege und neun Podestplätze verweisen – den Schweizern kommt die neue Erfolgswelle verdächtig vor. Und Berthold hat sich prompt die Aufmerksamkeit der Eidgenossen zugezogen.

Dem Montafoner wird vorgeworfen, mit den Deutschen zu packeln. Berthold organisierte nämlich mit seinem ehemaligen Arbeitgeber im Jänner ein Training auf der WM-Abfahrtsstrecke in Garmisch-Partenkirchen. „Da seh ich kein Problem“, findet Berthold nichts an der Zusammenarbeit. „Das deutsche Team trainiert ja momentan auch mit uns in Hinterstoder.“ Die Schweizer wittern aber einen „Heimvorteil“ für die ÖSV-Mannschaft: „Für die Österreicher kann das Training auf der WM-Strecke Gold wert sein“, meinte Ex-Rennläufer Bernhard Russi. „Auf dieser Strecke gibt es Passagen wie den ,freien Fall‘, den kann man auf keiner Trainingspiste simulieren.“

Nachholbedarf im „Riesen“

Gemeinsame Sache zu machen muss nicht automatisch von Erfolg gekrönt sein. „Wir haben vor Alta Badia zusammen mit den italienischen Burschen trainiert. Herausgekommen sind die Ränge neun und zehn für Stephan Görgl und Davide Simoncelli.“ Der Riesentorlauf auf der eisglatten Piste zählte für Berthold dann auch zu den wenig negativen Punkten in der Zwischenbilanz: „In dieser Disziplin haben wir Nachholbedarf, es ist die einzige, in der wir bisher nicht gewinnen konnten.“ Sorgen macht sich der 45-Jährige aber nicht, weil er mit Benni Raich und Marcel Hirscher zwei Siegfahrer in seinem Team weiß. Zufrieden war Berthold in Alta Badia mit den Auftritten von Björn Sieber und Marcel Mathis. „Ich erwarte keine Topergebnisse von den beiden, sie sollen ihren Weg Schritt für Schritt machen.“ Neben den guten Ergebnissen freut den Gargellener aber auch, wie sich die Mannschaft präsentiert. „Alle arbeiten sehr konzentriert, da gibt es echtes Teamwork, es ist kein Stinkstiefel dabei.“ Womit die Rückblende auf die Schweiz gelungen ist. Swiss Ski hat im eigenen Lager ungelöste Probleme. Im Fall von Lara Gut – der Verband sperrte sie nach Kritik am Trainer für die Semmering-Rennen – ist Eiszeit angesagt, obwohl über eine Begnadigung diskutiert wird. Und auch die Probleme mit Silvan Zurbriggen sind nicht ausgeräumt. Der Abfahrtssieger von Gröden wurde in Lake Louise von Trainer Martin Rufener aus dem Hotel geworfen. Über die Gründe schweigen die Parteien eisern.

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