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Schweiz erlebt größten Streik

Die Schweiz erlebt am Montag nach Gewerkschaftsangaben den größten Streik seit 55 Jahren. Rund 10.000 Bauarbeiter wollten für die Frühpensionierung ab 60 streiken.

Rund 10.000 Bauarbeiter wollten für eine umgehende Umsetzung des Vertrag über die Frühpensionierung ab 60 streiken. Bereits am Sonntagabend um 22 Uhr hatten auf der Neat-Baustelle in Faido-Polmengo (Kanton Tessin) rund 20 Arbeiter die Arbeit niedergelegt. Wie ein Sprecher der Gewerkschaft Bau und Industrie (GBI) auf Anfrage mitteilte, verlief der Streikbeginn dort problemlos und wie geplant.

Nach Gewerkschaftsangaben hat der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) einen rechtsgültigen Vertrag vom letzten März über die vorzeitige Pensionierung ab 60 Jahren gebrochen. Dies lasse die Friedenspflicht hinfällig werden, ließen die Gewerkschaften vor wenigen Tagen verlauten.

Der größte Streik in der Schweiz seit 55 Jahren soll landesweit erfolgen. Die Berufsleute werden an „großen und neuralgischen“ Baustellen mobilisiert, kündigten die Gewerkschaften an. Die Aktion wird den ganzen Tag dauern und mit regionalen und interregionalen Manifestationen einen Ausklang finden. Im Tessin und in Genf soll der Streik „praktisch total“ sein.

Sollten die Gewerkschaften auf taube Ohren stoßen, wollen sie den Streik in der Woche vom 18. November fortsetzen und große Baustellen während einer längeren Zeit lahm legen. Bereits im Vorfeld des nationalen Streiktags haben auf mehreren Bauststellen Protestkundgebungen stattgefunden, um auf die Baumeister Druck auszuüben.

Der Streik stellt nach Angaben der Baumeister einen Vertragsbruch dar. Deshalb werde Klage eingereicht. Der SBV lasse sich nicht von seiner Position abbringen und werde sein Angebot für die nächsten Verhandlungen vom 7. November nicht erneuern, hieß es am vergangenen Donnerstag an einer Pressekonferenz. Beim Papier vom Frühjahr habe es sich lediglich um einen Vorvertrag gehandelt.

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