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"Schweitzer ist ahnungslos"

Sturm Graz-Präsident Hannes Kartnig hat am Dienstag schwere Geschütze gegen Sport-Staatssekretär Schweitzer aufgefahren, der auf die heftige Kritik aber gelassen reagierte.

„Unser Herr Staatssekretär hat vom Spitzensport absolut keine Ahnung”, polterte Kartnig in einer offiziellen Presseaussendung. Der Sturm-Boss nahm Bezug auf den „Sieben-Punkte-Appell” des FP-Politikers hinsichtlich der EM 2008 vom vergangenen Freitag, in dem Schweitzer unter anderem gefordert hatte, „dass die Funktionäre für den Sport da sind und nicht der Sport für sie da ist bzw. die Bundesliga und deren Vereine müssen sich den Zielen des Nationalteams unterordnen.”

Diese Aussagen wurden von Kartnig heftig kritisiert. „Die Funktionäre der Bundesliga-Vereine sind ausschließlich für den Sport da. Wo wäre der Fußball heute, wenn es nicht Leute wie Frank Stronach oder Rudi Quehenberger gäbe”, meinte der Sturm-Boss und ging mit Schweitzer hart ins Gericht. „Wenn Schweitzer vom Bewusstsein für den Sport redet, dann sollte er bei sich selbst anfangen. Seit Jahren fordern wir ein Berufssportgesetz. Erst mit der Initiative von Bundesliga-Vorstand Peter Westenthaler ist da Bewegung in die Sache gekommen.”

Von Schweitzers Einschätzung des Stellenwerts der ÖFB-Auswahl hält Kartnig nicht allzu viel. „So positiv die EM 2008 in Österreich und der Schweiz auch ist, ohne Vereinsfußball gibt es kein Nationalteam. Wir Vereine tragen die Kosten und haben von den Einnahmen des ÖFB sehr, sehr wenig”, meinte Kartnig.

Auch bezüglich Jugendarbeit ist Kartnig mit dem Sport- Staatssekretär nicht einer Meinung. „Alle Vereine sind bemüht, jungen Spielern eine Chance zu geben.”

Gelassene Reaktion
Schweitzer reagierte gelassen auf die heftige Kritik. „Ich habe in Graz das Studium der Sportwissenschaften abgeschlossen und unter anderem die A-Fußball-Trainer-Lizenz erworben”, meinte der FPÖ-Politiker gegenüber der APA augenzwinkernd zum Vorwurf, er habe „vom Spitzensport absolut keine Ahnung”. Weiters betonte Schweitzer, dass der Bund die österreichischen Bundesligisten sehr wohl finanziell unterstütze. “38 Prozent der gesamten Sportförderung des Bundes gehen in den Fußball. Hinzu kommen noch öffentliche Gelder, die über die Dachverbände in den Fußball fließen, sowie die Erhaltung und der Ausbau der Infrastruktur”, sagte der Sport-Staatssekretär.

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