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Schutz für Siedlungen und Betriebsgebiete

Anfang Februar wird von der Mündung der Bregenzerach bis zum Wehr in Kennelbach mit der Umsetzung dringend erforderlicher Hochwassersofortmaßnahmen begonnen.

Dies teilt Wasserwirtschaftsreferent LR Egger mit. Ziel ist die Wiederherstellung und Gewährleistung der Hochwassersicherheit für die dicht besiedelten Gebiete entlang dieses Flussabschnittes. Die Arbeiten sind mit Behörde, Gemeinden und Sachverständigen abgestimmt und werden noch vor der Schneeschmelze im Frühjahr abgeschlossen.

Beim Hochwasser 2005 war das Gerinne der Bregenzerach im sieben Kilometer langen Projektsabschnitt teilweise bereits bordvoll und die Situation entsprechend dramatisch. Bei einem Überlastfall wären nicht nur Siedlungs- und Betriebsgebiete von Kennelbach über Wolfurt und Lauterach bis Hard und Bregenz betroffen, auch lebenswichtige Infrastruktureinrichtungen wie Strom- und Wasserversorgung sowie die Abwasserbeseitigung würden in Mitleidenschaft gezogen werden oder könnten gänzlich ausfallen. Umso wichtiger ist es, noch vor der nächsten Hochwasserperiode mit kurzfristig realisierbaren Maßnahmen ein Maximum an Hochwasserschutz zu erzielen.

Dieses Plus an Sicherheit ist nur durch eine Erhöhung der Abflusskapazität sowie die Sanierung der beschädigten Sohlrampen, Uferverbauungen und Schutzdämme zu erzielen. Dazu ist es aber notwendig, den im Gerinne befindlichen Bewuchs und teilweise auch die Anlandungen zu entfernen. Dadurch kann die Abflusskapazität um zehn Prozent (auf 1.450 Kubikmeter pro Sekunde) erhöht werden. Im Zuge der Entfernung des Bewuchses werden auch die Dämme durch einen Geologen auf ihre Standfestigkeit überprüft und vorhandene Schäden saniert.

Die Maßnahmen sind mit der Behörde, den Sachverständigen und den betroffenen Gemeinden abgestimmt. Es wurde vereinbart, das Wurzelwerk des entfernten Bewuchses soweit als möglich im Boden zu belassen. Gewisse Gehölze werden dadurch wieder austreiben. Das Gerinne muss aber auch in Zukunft von hochstämmigem Bewuchs freigehalten werden. Dieser Eingriff ist zum Schutz der Siedlungen entlang der Bregenzerach unverzichtbar. Mögliche Ausgleichsmaßnahmen werden im Rahmen des Gewässerbetreuungskonzeptes geprüft.

Vor allem der hochstämmige und damit harte Bewuchs innerhalb des Gerinnes stellt im Hochwasserfall ein besonderes Problem dar. Die starke Durchwurzelung der bis zu 40 Jahre alten Bäume lockert den Damm und macht ihn für die abtragenden Kräfte des Wassers angreifbar. Zudem begünstigt er Verklausungen durch Wildholz, die den Abflussquerschnitt einschränken. Weiters wird die Fließgeschwindigkeit reduziert. Dies lässt Anlandungen entstehen, die ihrerseits eine Überflutung des Dammes begünstigen. Eine Überflutung des Dammes kann aber rasch zu dessen Bruch führen, was verheerende Folgen in den betroffenen Gemeinden nach sich ziehen würde.

Über die vordringlich notwendigen Sofortmaßnahmen hinaus laufen weitere schutzwasserbauliche Planungen. So werden die Unterlagen für einen Neubau der Sohlrampe bei der Achsiedlung in Bregenz bis Mitte des Jahres und ein Gefahrenzonenplan bis Ende 2006 ausgearbeitet. Weiters wird heuer mit der Erstellung eines Gewässerbetreuungskonzeptes begonnen. Dieses dient als Planungsgrundlage zur gesamtheitlichen Verbesserung des Hochwasserschutzes und des ökologischen Zustandes.

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