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Schulreform: SPÖ wirft ÖVP Verantwortungslosigkeit vor

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Als "völlig verantwortungslos" bezeichnete SPÖ-Bundesgeschäftsführer Josef Kalina, "wie die ÖVP mit ihrem Beamtengewerkschafter Neugebauer auf dem Rücken der Kinder die Schulreformen blockiert und damit die Bildungszukunft unserer Kinder verspielt."

Hier werde aus überholtem Standesdünkel von einigen Gewerkschaftsfunktionären jede Reform des Schulsystems verhindert, “offensichtlich soll die veraltete Gehrer-Schule einzementiert werden”, so Kalina. Er befürchtet, dass das österreichische Schulsystem international den Anschluss verlieren werde, wenn nicht aus Fehlern und Defiziten des Systems gelernt werde. Die frühe Trennung der Kinder in verschiedene Schultypen sei genau ein solcher Fehler. Kalina appellierte deshalb an Wissenschaftsminister Johannes Hahn, der wissen müsse, wie entscheidend ein modernes, leistungsstarkes und gerechtes Bildungssystem für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort sei.

Für SP-Bildungssprecher Erwin Niederwieser ist es offensichtlich, dass die ÖVP keine Schulreform wolle. Die Leidtragenden seien die Kinder, die ein Anrecht auf ein moderneres, sozial gerechteres Bildungssystem hätten. In einer Aussendung zeigte sich Niederwieser neugierig, ob die ÖVP nach Vorliegen der Ergebnisse der PISA-Studie 2006 im Dezember noch immer “behaupten wird, wir haben das Beste aller möglichen Schulsysteme”.

Auch die Grünen orten bei der ÖVP “überhaupt kein Interesse an einer modernen Bildungspolitik”. Die Entsendung von Fritz Neugebauer als Verhandlungsführer kommt für den Bildungssprecher der Grünen, Dieter Brosz, “einer Pflanzerei der Betroffenen gleich”. Er befürchtet nun ein endgültiges Platzen der versprochenen Schulreform.

Die Regierung streite auf Kosten der Zukunft unserer Kinder, kritisierte BZÖ-Bildungssprecherin Ursula Haubner. Statt sich gemeinsam für eine sichere Zukunft durch eine gute Ausbildung der österreichischen Jugend einzusetzen, würden ÖVP und SPÖ um Begrifflichkeiten, Privilegien und Kompetenzen streiten.

Ohne konkret auf die heutigen Verhandlungen einzugehen, sprach sich FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache erneut gegen die Gesamtschule aus, da dieser Schultyp eine Nivellierung nach unten mit sich brächte. Es sei völlig unstatthaft, auf dem Rücken von Kindern und um den Preis von deren Zukunft derartige Experimente zu starten.

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