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Schulbeginn: Vorarlberg wirft besonderes Augenmerk auf Volksschulen

Bregenz – Die kindgerechte Vermittlung der Grundkompetenzen Reden, Lesen, Schreiben und Rechnen in der Volksschule bildet den inhaltlichen Schwerpunkt der Vorarlberger Bildungsverantwortlichen im beginnenden Schuljahr.
Schullandesrat Siegi Stemer (V) betonte bei einer Pressekonferenz am Montag, dass in den vergangenen Jahren gestartete Pilotprojekte nun “wohlvorbereitet in die Breite gehen werden”. Um den Lehrermangel meistern zu können, verlangte der Landesrat vom Bund unbürokratische Sondervertragsregelungen.

Das Schuljahr 2011/12 stehe unter dem Motto “Frühe Bildung, starke Volksschule”, unterstrich Stemer sein Hauptanliegen. Besonderes Augenmerk gelte dabei dem Übergang vom Kindergarten in die Volksschule, für den man basierend auf einem von Praktikern erstellten Konzept Normen und Mindeststandards festgelegt habe. Es werde zum Wohl des Kindes einen frühzeitigen Kontakt zwischen Eltern und Kindergarten-Verantwortlichen geben. Auch müsse man sich speziell “potenziellen Bildungsverlierern” widmen.

Als weitere Schwerpunkte im neuen Schuljahr nannte Stemer etwa den Ausbau der Ganztagesklassen, die weitere Etablierung des individualisierten Unterrichts sowie Vorbereitungen für die Oberstufenreform. Zur “modularen Oberstufe” merkte der Landesrat an, dass es sich dabei um ein “grundsätzlich gutes Vorhaben” handle. Die Entscheidungsträger im Bund seien aber zu Nachbesserungen aufgerufen, “das kommt auch in der Stellungnahme des Landes deutlich zum Ausdruck”, so Stemer.

Insgesamt werden im kommenden Schuljahr in Vorarlberg ohne die rund 7.300 Berufsschüler 47.963 (2010/11: 48.420) Kinder und Jugendliche unterrichtet. Die Schülerzahl sinkt damit aufgrund der demografischen Entwicklung neuerlich um 457 Heranwachsende. 4.899 Kinder werden als Taferlklassler erstmals die Schulbank drücken, um 160 bzw. 3,4 Prozent mehr als 2010/11. In Warth (Bregenzerwald) und in Dünserberg (Bezirk Feldkirch) mussten die Volksschulen mangels Kindern stillgelegt werden. An den 278 Schulen wird es heuer voraussichtlich 2.412 Klassen geben, 1.740 im Pflichtschulbereich und 672 an den weiterführenden Schulen.

Die Bestellung einer ausreichenden Anzahl von Lehrkräften war laut Stemer für das aktuelle Schuljahr allerdings nur mit größter Anstrengung – etwa durch die Einbindung von Unterrichtspraktikanten bzw. über Überstunden – zu erreichen. “Es müssen flexible Sondervertragslösungen her”, forderte Stemer diesbezüglich vom Bund. Wenn beispielsweise ein qualifizierter 40-Jähriger in den Lehrberuf einsteigen wolle, so könne man diesem nicht die Einstufung ins Lehrerschema zumuten. Außerdem hoffte Stemer endlich auf ein neues Besoldungs- und Dienstrecht. “Wenn das kommt, dann ist schon übernächstes Jahr mit einer Entspannung der Situation zu rechnen”, so der Landesrat.

Im Bundesschulbereich werden in Vorarlberg 2011/12 1.791 Lehrpersonen unterrichten, an den Pflichtschulen werden es rund 4.200 sein. Lehrkräfte fehlen insbesondere in den Unterrichtsgegenständen Mathematik, Physik, Chemie sowie in technischen Fächern.

APA

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